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news >> 2008 >> 080908_01

07.09.2008

Stellvertretender Chojnaer Bürgermeister kritisiert Verkauf von Thor Steinar-Produkten in Polen

Ausstellung „Hass vernichtet“ in Chojna

Choina (ipr) In der westpolnischen Kleinstadt Chojna wurde letzen Freitag die 300. Ausstellung „Hass vernichtet“ mit Fotografien von Irmela Mensah-Schramm eröffnet. Sie wird bis zum 11. September im dortigen Kulturhaus zu sehen sein, berichtet Frank Bürger vom Schwedter Verein PoDeSt, auf dessen Initiative die Ausstellung zustande kam.

Seit 1986 macht sich Irmela Mensah-Schramm zur Aufgabe, Deutschland von Nazi-Sprühereien und Aufklebern zu befreien.

"In meinen Augen sind derartige Sprüche psychische Gewalt, die ich auf unseren Straßen nicht dulden will. Deshalb entferne ich sie." Die Ausstellung stellt eine Auswahl der von Irmela Mensah-Schramm fotografierten rassistischen und menschenfeindlichen Graffitis und Schmierereien dar sowie die Reaktionen der beobachtenden Mitmenschen, wenn diese Hasssprüche von ihr entfernt werden.

Im vergangen Schuljahr konnte sie diese Ausstellung in zahlreichen Schulen der Uckermark mit Unterstützung des LAP Uckermark im Rahmen des Bundesprogramms „Vielfalt tut gut“ zeigen und mit den Schülerinnen und Schülern arbeiten.

„63 Jahre nach Kriegsende finde ich nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern Naziparolen und -symbole.“, erklärte die Berlinerin ihr Engagement in Polen. Für das friedliche Zusammenleben mit allen Menschen lohne es sich unbequem zu sein und zu bleiben. „Ich bin es und bleibe es auch“, so Mensah-Schramm.

Für einen harten Kampf gegen die Dummheit von Menschen, die sich rechtsextremistischen Gedanken verschrieben haben, sprach sich der stellvertretende Chojnaer Bürgermeister Wojciech Dlugoborski aus. Gemeinsam mit Lothar Priewe, Mitglied des Arbeitskreises beim Integrationsbeauftragten des Landkreises Uckermark, kritisierte er den Verkauf von „Thor Steinar“-Produkten auf dem Markt in der polnischen Grenzgemeinde Kolbaskowo.

Anfang Februar 2008 berichtete „gegenrede.info“, dass einige polnische Händler auf den Märkten jenseits der Grenze eine neue Marktlücke entdeckt hatten. Sie versorgen bis heute ihre rechtsextreme Kundschaft aus Deutschland neben Zigaretten nun auch mit Kleidungsstücken ihrer Lieblingsmarke „Thor Steinar“ (mehr dazu).

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