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news >> 2009 >> 090131_01

31.01.2009

Juristische Aufarbeitung der Templiner Verhältnisse

Patrick K. im Dreierpack

Prenzlau (ipr) Seit dem 21. Januar 2008 müssen sich vier Männer aus Templin und Lychen im Alter von 23 bis 40 Jahren wegen dreier Gewaltdelikte vor dem Amtsgericht in Prenzlau verantworten. Bei zwei der drei Delikte steht allein der zur rechten Templiner Gewaltszene zählende Patrick K. vor dem Richter. Der Überfall auf einen jungen Punk, der am ersten Prozesstag ausführlich zur Sprache kam (mehr), galt dabei als politisch motiviert. Die anderen beiden Straftaten wurden von der Staatsanwaltschaft als Körperverletzung ohne politischen Hintergrund angeklagt.

Der gestrige Prozesstag zeichnete sich dadurch aus, dass der Strafrichter Ordnungsstrafen in Höhe von je 150 Euro gegen zwei Zeugen verhängte, weil sie unentschuldigt dem Prozess fern geblieben waren. Ein dritter Zeuge, Werner Ue., erschien in Begleitung von zwei Polizisten, die durch ihr Geleit der richterlichen Ladung zum Erfolg verholfen hatten.

Zum Zweiten ...

Der 20-jährige Templiner wurde vom Strafrichter gleich in den Zeugenstand gebeten, belehrt und gestand, dass er sich an nichts erinnern könne. An was er sich nicht erinnern konnte, hatte der Staatsanwalt in der Anklageschrift beschrieben. Patrick K. sei am Abend des 3. September 2009 auf den vor der Hauseingangstür seines Wohnblocks stehenden Werner Ue. zugetreten und habe ihn mit der Faust zu Boden geschlagen. Dann habe er von seinem Opfer verlangt, dass es wieder aufstehe. Als Werner Ue. dies tat, wurde er erneut von Patrick K. niedergeschlagen. Dieser Vorgang wiederholte sich ein weiteres Mal.

Zeugenaussagen

Eine Nachbarin von Ue., die 16-jährige Edna H. , die diesen Angriff vom Balkon ihrer Wohnung beobachtet hatte, bestätigte vor Gericht, dass sie Patrick K. als Täter erkannt habe. Ihr zuvor von der Anklagebank kurzfristig in den Zeugenstand gewechselte Bruder hingegen, der 30-jährige Normen H., der neben ihr auf dem Balkon gestanden haben will, hatte zuvor ausgesagt, dass der Schläger nicht Patrick K. gewesen sei. Denn im Gegensatz zu seiner Schwester kenne er Patrick K. Er behauptete sogar, dass er Patrick K. zuvor nach Hause gebracht habe. Der sei so betrunken gewesen, dass er die Haustür nicht mehr habe aufschließen können. Trotz dieser Aussage ihres Bruders, die ihr der Richter vorhielt, blieb Edna H. bei ihrer Überzeugung, dass sie Patrick K. eindeutig als Täter erkannt habe.

Zum Dritten ... - aber nicht zum Letzten

Der nächste Prozesstag ist für den 19. Februar vorgesehen. Da hofft dann das Gericht, die Opfer des dritten Falles als Zeugen im Gerichtsaal anhören und ein Urteil fällen zu können. Wegen dieser dritten Anklage befindet sich Patrick K. seit mehreren Monaten in Untersuchungshaft. An diesem kommenden dritten Prozesstag wird der Richter auch eine Entscheidung über Ende oder Fortbestand der Untersuchungshaft fällen müssen. Erst Freitag letzter Woche wurde er wegen Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch und gefährlicher Körperverletzung zu einem Jahr Haft verurteilt. Gemeinsam mit drei Kumpanen hatte er im Mai letzten Jahres in Prenzlau nach einer Geburtstagefeier eine Wohnung gestürmt und einen dort schlafenden Mann überfallen.

In allen gegen ihn ergangene Urteile der letzten Wochen und Monate hat Patrick K. Berufung eingelegt oder Revision beantragt. Im März wird er sich dann gemeinsam mit den Brüdern M. und einem vierten Angeklagten wegen des Übergriffs auf zwei Punks im Dezember 2007 vor dem Jugendschöffengericht zu verantworten haben.

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