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news >> 2009 >> 091230_01

30.12.2009 Stand 19:00 Uhr

Rechtsextremisten stellen Polizei auf die Probe

Bambule in Löcknitz

Löcknitz (ipr) Gestern Abend gab es bei dem Versuch der Polizei ein Rechtsrockkonzert in Löcknitz (Uecker-Randow-Kreis) zu unterbinden, Stein- und Flaschenwürfe gegen die heranrückenden Polizisten. 52 Personen durften daraufhin die Nacht in Polizeigewahrsam verbringen.

Ursprünglich als private Weihnachtsfeier bezeichnet, war die Veranstaltung, die auf dem Firmengelände einer Schrott-, Metall- und Kfz-Verwertung in Löcknitz stattfinden sollte, schon im Voraus durch eine vom Amt Löcknitz/Penkun erlassene Ordnungsverfügung untersagt worden. Am selben Ort hat bereits im August ein als private Feier getarntes rechtes Konzert stattgefunden.

Die Polizei stellte dennoch am frühen Abend fest, dass sich bis kurz vor 20:00 Uhr über 50 Angehörige der rechten Szene in einem großen Container auf dem betreffenden Firmengelände versammelt und damit begonnen hatten, Barrikaden zu errichten. Das Haupteingangstor war verschlossen. „Sieg Heil“ - Rufe und Livemusik war zu vernehmen.

Die laut Beobachtern etwa 80 zum Einsatz gekommenen Beamten mussten sich während des Einsatzes zur Auflösung der Veranstaltung vor Flaschen- und Steinwürfen schützen. Die sich äußerst aggressiv und provozierend verhaltenden Veranstaltungsteilnehmer zogen sich letztendlich in den Container zurück.

Für die festgestellten 52 Teilnehmer, im Alter zwischen 18 und 48 Jahren, die unter anderem aus Berlin, Brandenburg und Sachsen angereist waren, endete der Abend in den Polizeirevieren Pasewalk, Ueckermünde und Anklam. Die vorläufig festgenommen Personen wurden vernommen und später aus den Dienststellen entlassen. Gegen sie wird jetzt wegen Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs ermittelt.

Im großen beheizten Container auf dem Gelände wurden bei der Durchsuchung Musikinstrumente, diverse Liedtexte und Fahnen mit Hakenkreuzaufdrucken sichergestellt.

Aus Sicherheitskreisen verlautet, dass die Konzertbesucher 10 Euro Eintritt zu zahlen hatten. Auf deren Handrücken seien Stempeldrucke oder Filzstiftzeichen Zahlungsbeleg bemerkt worden.

Der Versuch, das Rechtsrockkonzert durchzuführen, muss als eine Machtprobe angesehen werden, da bereits am Vortag eine Firmenfeier des NPD-Stadtverordneten Dirk B. auf demselben Gelände durch Verbotsverfügung untersagt und durch die Polizei aufgelöst worden war. Gegen 25 Angehörige der rechten Szene waren am Montagabend Platzverweise ausgesprochen und von der Gruppe laut Polizei nur "widerwillig befolgt" worden. Die Konzertveranstalter des gestrigen Abends konnten also davon ausgehen, dass die Polizei vorgewarnt und in Bereitschaft war.

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