Nachrichten, Berichte, Analysen zum Rechtsextremismus in der Uckermark |
23.10.2014 Dubiose Anti-Kinderschänder-Demo in PrenzlauKuddelmuddel um Nazi-DemoPrenzlau (ipr) Die Administratoren der Facebook-Gruppe "Gegen Kinderschänder und Frauen Gewalt" haben über zwei Tage für eine Demonstration in Prenzlau geworben. Dienstagabend ist ihr Aufruf plötzlich verschwunden. Aber der Aufmarsch soll trotzdem stattfinden. Geplant und angemeldet ist die Veranstaltung unter der Überschrift "Härtere Strafen für Kinderschänder" für den 8. November in Prenzlau. Angedacht ist ein Marsch, der gegen 13:00 Uhr am Prenzlauer Bahnhof beginnen und unterbrochen von mehreren Reden durch Park und Innenstadt führen soll. Die Wegbereiter Aufgerufen hat ursprünglich Maik Bittner aus Heringsdorf (MV). Sandra Maus aus Prenzlau hat den Aufruf als Erste geteilt. Über 600 Personen, darunter reichlich Nazis, waren eingeladen worden. 39 hatten bis vorgestern Nachmittag zugesagt. Kurz danach kam dann die Rolle rückwärts. Maik Bittner teilte mit, dass Enrico Pridöhl, der bei Facebook als Enrico Werner agieren soll, die Veranstaltung geplant und angemeldet habe und sie zu einer NPD-Demo umfunktionieren will. Er und seine Mitstreiterin Sandra Maus werden nicht mehr an der Demo teilnehmen. Kurz darauf verschwand der gesamte Demo-Aufruf aus dem Netz. Der Anmelder Tatsächlich ist es nach Informationen von gegenrede.info der 39-jährige Enrico Pridöhl aus Neukirchen bei Oldenburg, der die Demonstration angemeldet hat. Er ist bei der Community "MV-Spion.de" mit Sandra Maus aus Prenzlau befreundet. Und es findet sich bei Facebook auch ein Enrico Werner, der weiterhin für die Anti-Kinderschänder-Demo in Prenzlau wirbt. Mittlerweile hat er sogar schon elf Zusagen von Nazis, die alle nicht aus der Uckermark kommen. Als zweiter Ansprechpartner für die Demonstration präsentiert sich mittlerweile neben Enrico Werner noch Torsten Radda, ein Tischler aus dem Harz. NPD-Spielchen Trotzdem ist dieses NPD-Argument, das Maik Bittner und Sandra Maus vorbringen, um sich aus der Demo zu verabschieden, schon sehr sonderbar. Seit Anfang Oktober werben die Beiden massiv in der Facebook-Gruppe "Freundeskreis NPD Schleswig-Holstein" für ihren Kampf gegen Kinderschänder. Sie spammen regelrecht und werden dafür vom Admin der Gruppe, Mark Michael Proch, gerüffelt. An dieser Stelle bringt Maik Bittner ultimativ eben jenen Enrico Pridöhl ins Spiel. Proch, der für die NPD im Stadtrat von Neumünster sitzt, gibt vor, Vorbehalte gegen Pridöhl zu haben: "Enrico ist kein Gesprächspartner für mich! Sorry!" Proch ist jetzt allerdings unter den Ersten, die den neuen Aufruf von Enrico Werner unterstützen und ihr Kommen ankündigen. Weder Bittner noch Proch haben auf Nachfragen von gegenrede.info reagiert. ______________________________________ Norman G. schrieb am 26.10.2014 Maik Bittner schrieb am 25.10.2014 Norman G. schrieb am 24.10.2014 ______________________________________ Keine Kommentare mehr möglich. Sorry!! |