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news >> 2023 >> 230224_01

24.02.2023

Der Pinkel-Nazi von Werneuchen

Brauner Fahnenschwenker

Angermünde (ipr) Ein Mitglied der elitären Nazi-Kleinstpartei "Der Dritte Weg" hat am Freitag vor dem Sowjetischen Ehrenmal in Angermünde gegen den völkerrechtswidrigen Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine von vor einem Jahr demonstriert. Der Rest der Nazi-Truppe soll parallel dazu Spenden fürs Tierwohl gesammelt haben.

Während die lll.Wegler am Anger-Center im Rahmen ihrer alljährlichen Winterkampagne "Tierfutter statt Böller" fleißig Tiernahrung gesammelt haben, soll sich Patrick K. im grünen Kampfanzug auf dem Rasen vor dem Sowjetischen Ehrenmal fahneschwingend allein vergnügt haben. Es soll auch niemand da gewesen sein, der die Protestaktion des 47-Jährigen gefilmt hat.

Pinkeln als rassistische Äußerung

Am 5. August 2022 in Seefeld – einem Ortsteil von Werneuchen - war das noch anders. Da soll er keine Scheu gehabt haben, sich beim Urinieren auf das dortige Ehrenmal Filmen zu lassen. Das Oeuvre hat dann er oder seine filmende Begleitung sogar Online gestellt. Das wiederum brachte Patrick K. ein Anzeige, ein Ermittlungsverfahren und eine Hausdurchsuchung ein.

Die russische Botschaft hatte im August 2022 gegen die Schändung des sowjetischen Ehrenmals protestiert. Im Internet sei ein Video aufgetaucht, "das einen deutschen Neonazi-Anhänger bei der Schändung der sowjetischen Kriegsgräberstätte in Werneuchen (Brandenburg) zeigt, indem er sich rassistisch äußert".

Ein Sprecher der Polizeidirektion Ost bestätigte den Vorfall gegenüber der Deutschen Presseagentur. Eine Zeugin habe die Polizei am Freitagmittag informiert, dass ein Unbekannter an dem Ehrenmal uriniert habe und dabei von einem zweiten gefilmt oder fotografiert worden sei, sagte ein Sprecher. Polizisten hätten vor Ort aber niemanden festgestellt.

Die russische Botschaft erklärte, sie habe dem Auswärtigen Amt eine Protestnote gesandt. Darin würden erschöpfende Maßnahmen zur Ergreifung der Täter und die Gewährleistung der Sicherheit des Ehrenmals gefordert.

Der vermeintliche Täter war Dank des Videos recht schnell gefunden. Die Ermittlungen werden noch einige Zeit dauern. Immerhin gilt es die Hausdurchsuchung auszuwerten.

Bleibt noch zu klären, wo denn das von den lll.Weglern gesammelte Tierfutter landet. Die frühere Anlaufstelle, das Angermünder Tierheim, gibt es schon seit Jahren nicht mehr.


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