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news >> 2008 >> 080117_01

17.01.2008

Mal wieder Staatsbesuch bei Gordon Reinholz

Cds beschlagnahmt

Eberswalde (ipr) In den frühen Morgenstunden des gestrigen Mittwochs fand erneut eine Hausdurchsuchung beim NMV-Versand von Gordon Reinholz in Eberswalde statt. Das örtliche LKA suchte und beschlagnahmte auf richterliche Anordnung dort CDs von «X.x.X./Burn Down - Gift für die Ohren Vol. 2» wegen der Verbreitung volksverhetzender Texte.

Laut Auskunft des LKA Eberswalde konnten Während der Durchsuchung drei Exemplare der genannten CD aufgefunden werden. "Derzeit befindet sich der in Rede stehende Tonträger noch nicht auf der Liste der jugendgefährdenden Medien der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien," so Toralf Reinhardt, Pressesprecher des LKA,"allerdings wurde die CD schon zur Indizierung angeregt."

Zeitgleich gab noch weitere Durchsuchungen. In Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg und Baden-Württemberg wurden mehrere Objekte durchsucht. Dabei beschlagnahmten Polizeibeamte insgesamt mehr als 1000 CDs, Booklets, Geschäftsunterlagen und einen Computer. Die Polizeiaktion ist das Ergebnis seit November laufender Ermittlungen.

Bereits im März letzten Jahres waren bei Durchsuchungen von drei Wohnungen in Berlin und einem Szeneladen in Brandenburg etwa 150 CDs sowie entsprechendes Zubehör wie Booklets mit rechtsradikalem Inhalt von den Ermittler des polizeilichen Staatsschutzes beschlagnahmt worden. Die Durchsuchungen richteten sich im letzten Jahr gegen Mitglieder der rechtsextremistischen Band «Deutsch, Stolz, Treue», die sich mit dem Namen «X.x.X.» tarnen. Deren CD mit dem Titel «Gift für die Ohren», war zusammen mit der Potsdamer Band «Burn Down» entstanden.

Gordon Reinholz gründete 1997 den „Kameradschaftsbund Barnim“. Wenig später begann er, nach dem Vorbild des „Thüringer Heimatschutzes“ (THS) das regionale Kameradschaftsnetzwerk „Märkischer Heimatschutz“ (MHS) für den Nordosten Brandenburgs aufzubauen, das sich zu einer der bedeutendsten Nazi-Gruppen des Bundeslandes entwickelte. Reinholz und der MHS unterhalten enge Verbindungen zu den 2005 verbotenen Berliner Kameradschaften „Kameradschaft Tor“ und „Berliner Alternative Süd-Ost“. Darüber hinaus engagiert er sich in dem überregionalen Zusammenschluss „Nationales und Soziales Aktionsbündnis Mitteldeutschland“. Am 05. November 2006 wurde der MHS für aufgelöst erklärt.

Zu den Aktivitäten gehört auch die „Anti-Antifa Arbeit“. Bei mehreren Hausdurchsuchungen in den Wohn- und Geschäftsräumen von Reinholz in Eberswalde 1999, 2003 und 2004 wurde festgestellt, dass dieser systematisch Adressen und persönliche Daten von vermeintlichen Antifaschisten und anderen politischen Gegnern sammelt.

Reinholz verknüpft mittlerweile seine politischen mit seinen ökonomischen Interessen. Offiziell führt er in Eberswalde den „Textildruck Eberswalde“, wo laut Eigenwerbung Stoffe aller Art bedruckt werden. Von welcher Art die Drucke sind erfährt man auf der Website des „NMV-Versandes“. Hier wird Mode und Propaganda „von der Bewegung für die Bewegung“ angeboten.

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