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06.02.2008
Zerstörte polnische Autos in Löcknitz /Morgen Diskussion mit polnischem Botschafter
Ermittlungen kommen nur schwer voran
Die Ermittlungen im Fall der beschädigten Autos polnischer Einwohner dem mecklenburg-vorpommerschen Grenzdorf Löcknitz kommen nur schwer voran. Entgegen der ersten Meldungen von dpa Mitte Januar, dass die Polizei zwei Tatverdächtige im Alter von 16 und 19 Jahren ermittelt habe, spricht die Staatsanwaltschaft in Neubrandenburg gegenüber „gegenrede.info“ lediglich von Zeugen, die zur Sache vernommen worden sind.
Über den Inhalt dieser Vernehmungen will die Staatsanwaltschaft aus ermittlungstaktischen Gründen keine Angaben machen. Auch bei der Frage, ob die Zeugen als Mitglieder der lokalen rechten Szene bekannt sind, hüllt sich die Staatsanwaltschaft in Schweigen. Immerhin sieht sie weiterhin eine realistische Chance, den Fall noch aufzuklären.
In der Nacht zum 13. Januar waren neun Autos beschädigt worden. Zeugen wollten zwei junge Männer in Kapuzen-Shirts beim Weglaufen gesehen haben. Kurze Zeit später war eine Gruppe von Leuten, zum Teil auch mit solchen Kapuzen-Shirts, von Beamten der Bundespolizei in einem Garagenkomplex angetroffen worden.
Bei sechs Fahrzeugen waren die Scheiben eingeschlagen worden, bei drei weiteren Wagen hatten es die Täter versucht. Von fünf Autos waren die Kennzeichen abgerissen, zusammengerollt und auf die Dächer der Fahrzeuge gelegt worden. Der materielle Schaden wurde mit 8000 Euro angegeben.
Diskussionsveranstaltung
Man darf gespannt sein, welche Rolle dieser Vorfall in der morgigen Diskussionsveranstaltung (Donnerstag, den 7.02.2008) mit dem polnischen Botschafter Dr. Marek Prawda in Rothenklempenow spielen wird. Ab 19.00 Uhr wird in der Brennerei diskutiert. Dr. Marek Prawda, MdB Markus Meckel und Bürgermeister Lothar Meistring (Löcknitz) werden sich darüber austauschen, wie die Veränderungen seit 2004, seitdem Polen der EU beitrat, vonstatten gingen. Der Wirtschafts- und Investmentberater Jan Rybski bringt die unternehmerische Sichtweise in die Diskussion ein. Die Menschen im Publikum sollen dafür sorgen, dass diese Persönlichkeiten ganz direkt erfahren, wie sich für sie seit dieser Zeit das Leben verändert hat. Geführt wird die Diskussion von dem Radio-Journalisten Alfred Eichhorn vom rbb. Der Abend wird aufgezeichnet und einige Tage später im Inforadio des rbb ausgestrahlt.
 
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