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03.03.2008
Prozess gegen rechte Schläger vor Prenzlauer Schöffengericht
Asylbewerber traut sich nicht mehr allein auf die Straße
Prenzlau (ipr) Am Donnerstag dieser Woche findet der Prozess gegen zwei Männer statt, die im März letzten Jahres einen aus Kamerun stammenden 22jährigen Flüchtling als „Neger“ beschimpft und mehrfach mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben sollen.
Die beiden Männer werden wegen Beleidigung und Körperverletzung vor dem Prenzlauer Schöffengericht angeklagt. Sie sollen den Asylbewerber Duplex. N. vor dem Plus-Markt in Prenzlau beleidigt und geschlagen haben.
Niemand der zahlreich anwesenden Augenzeugen soll damals Partei für Duplex N. ergriffen haben, berichtete er im September letzten Jahres dem Reporter des ZDF-Magazins „Blickpunkt“. Kritik wurde damals auch an den langen Ermittlungszeiten geübt. Inzwischen traue sich N. kaum noch aus dem Asylbewerberheim. Er sei bereits mehrfach in Prenzlau auf die Täter getroffen und sei von ihnen erneut bedroht worden, erzählte N. vor laufender Kamera.
Am 17. Oktober 2007 wurde Anklage vor dem Schöffengericht in Prenzlau erhoben. Die beiden Männer sind den Anklagebehörden nicht unbekannt. Sie seien erheblich vorbelastet und noch in einem weiteren Verfahren angeklagt, heißt es bei der Staatsanwaltschaft in Neuruppin.
 
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