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news >> 2008 >> 080311_01

11.03.2008

Brüssow: Löcknitzer NPDler verdingt sich bei Polen

Erneut „Polen raus!“ bei Löcknitz gesprayt

Löcknitz (ipr) Das Dorf Löcknitz im Speckgürtel von Stettin kommt nicht zur Ruhe. „Polacken raus aus UER“ prangte seit letzten Sonntag in schwarzen Lettern an einer Mauer knapp hinter der Stadtgrenze von Löcknitz.

Die etwa 1,80 Meter hohen Buchstaben zogen sich über etwa 10 Meter an der Umfriedung eines alten Materiallagers hin. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Seit dem Schengen-Beitritt Polens am 21. Dezember 2007 sind im grenznahen Löcknitz nach Angaben des Schweriner Innenministeriums bislang mehr als zehn Straftaten gegen polnische Staatsbürger verübt worden und eine Straftat gegen einen Deutschen. Zuletzt waren Mitte Februar mehrere Gebäude und ein polnisches Auto mit fremdenfeindlichen Parolen beschmiert worden.

In der letzten Woche hatte sich der Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, Harald Ringsdorf, zu Wort gemeldet. Zu Recht habe ein Nachrichtenmagazin - er meinte den Spiegel - seinen Bericht über die Entwicklung im deutsch-polnischen Grenzgebiet als "Abschied von Vorurteilen" überschrieben. Ringstorff: "Alles, was einige Scharfmacher im Vorfeld an Ängsten bei der Bevölkerung schüren wollten, ist nicht eingetreten. Und wenn jetzt einige Kriminelle versuchen, Stimmung zu machen, wie das in Löcknitz geschehen ist, dann sage ich ganz deutlich: Das lassen wir nicht zu! Dem werden wir mit aller Härte des Gesetzes entgegentreten."


Dirk Bs. Firmenbus auf dem Brüssower Marktplatz. foto: ipr
Den Abschied von seinen Vorurteilen scheint auch Dirk B. aus Löcknitz zu betreiben. In den letzten Wochen baute er mit seiner Löcknitzer Baufirma am Brüssower Marktplatz Firmenräume im Auftrag der polnischen Hausbesitzer um. Beim letzten Löcknitzer Burgfest war Dirk B. noch von der Polizei aus der Menge gefischt worden, weil er ein T-Shirt mit der Aufschrift „Löcknitz bleibt deutsch, Grenzen dicht“ trug. Im Jahre 2002 war er als der identifiziert worden, der den jüdischen Gedenkstein mit blauer Farbe beschmiert hatte. Damals wurde er zu einer Geldstrafe verurteilt.

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