Ministerpräsident Platzeck, Generalstaatsanwalt Rautenberg und Autor Veiel im Gespräch

Der Kick - Ein Lehrstück über Gewalt

PRENZLAU (ipr) Gewalt unter Jugendlichen, Prävention durch Behörden und Institutionen stehen im Mittelpunkt einer Veranstaltung, zu der am Freitag, dem 4. April, um 18 Uhr die flur1 Jugendkunstschule Wallmow und die Friedrich-Ebert-Stiftung nach Prenzlau in die „UcKerWelle“ einladen.

Mit dabei ist Regisseur und Autor Andres Veiel, der sein Theaterstück „Der Kick“ – eine Reaktion auf den Mord an Marinus Schöberl im Juli 2002 in Potzlow – auch als Buch verfasste und es vorstellt. Als Gesprächspartner haben sich Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) und der Generalstaatsanwalt Dr. Erardo Rautenberg angekündigt.

In der Nacht zum 13. Juli 2002 wurde der sechzehnjährige Marinus Schöberl von den Brüdern Marco (23) und Marcel Schönfeld (17) sowie deren Bekannten Sebastian Fink (17) in Potzlow in der Uckermark stundenlang misshandelt und schließlich grausam ermordet. Obwohl es Mitwisser gab, blieb die Tat monatelang unentdeckt. Die Mordumstände im Fall Schöberl sorgten bundesweit für Entsetzen.

Mit dem Buch DER KICK - EIN LEHRSTÜCK ÜBER GEWALT vertieft Veiel seine Analyse zu den Hintergründen des Mordes. Dabei spart er nicht mit Kritik sowohl an der Politik allgemein als auch an der Wirtschaftsförderung und der Jugendpolitik in Brandenburg im Besonderen. Veiel will begreifen, was geschah und wie die Jugendlichen so gewalttätig werden konnten.

Der Autor beschreibt dafür unter anderem die Biografien von Marco und Marcel Schönfeld und geht den Umständen der Tat nach. Die Grausamkeit des Verbrechens wird jedoch an keiner Stelle ausgeblendet oder verharmlost.

Die flur1 Jugendkunstschule Wallmow wird gefördert durch den LAP Uckermark im Rahmen des Bundesprogramms „Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie – gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus“.