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news >> 2008 >> 080520_01

20.05.2008

Anti-Antifa und andere Fata Morgasmen

Schwarze Fähnlein zum 8. Mai

Pinnow (ipr) Die im Barnim und der Uckermark agierenden rechtsextremistischen Gruppierungen „Nationales Bündnis für Preußen“ (NBP) und „Heimatschutz Germania“ (HSG) scheinen kaum noch handlungsfähig zu sein. Statt eines Aufmarsches mit Heldengedenkfeier zum 8. Mai auf dem Prenzlauer Friedhof, gab es in diesem Jahr nur zwei schwarze Fähnlein an einem Schwedter Mietshaus zu bewundern.

In den letzten beiden Jahren legten diese beiden Gruppierungen anlässlich dem Ende des 2. Weltkrieges am 8. Mai gemeinsam mit sogenannten „Freien Aktivisten“ aus der Region zu Ehren der gefallenen Wehrmachtssoldaten, den angehörigen der Waffen-SS und den Zivilisten im 2. Weltkrieges Kränze auf dem Prenzlauer Friedhof nieder (mehr dazu). Recherchen am frühen Morgen des 8. Mai vor Ort ergaben, dass diese Aktion in diesem Jahr wohl nicht stattgefunden hat.

Die Website des „Heimatschutz Germania“ (http://www.hsg.de.am/), auf der in den letzten Jahren unter der Rubrik „Nachrichten“ derartige Aktionen dokumentiert wurden, wartet bis zum heutigen Tag vergebens auf eine Aktualisierung. Lediglich im Gästebuch findet man einen zarten Hinweis auf Vergangenes. „gute seite nur schade das die bewegung nich mehr so eng aneinander steht!“, lamentiert da „bubi“ am 29. April 2008. Dass die Website des „Heimatschutz Germania“ trotzdem noch gepflegt wird, geht aus einem Gästebucheintrag beim Premnitzer „Märkischen Heimatbund“ hervor. Dort wird am 7. Mai der Wunsch nach einer Verlinkung zwischen den beiden Websites vom HSG vorgetragen.

Völlig ungepflegt durch die rechten Kameraden wirkt dagegen die Website „buendnis-preussen.de“. Nachdem die NBPler durch die NPD Anfang dieses Jahres zwecks Kranzniederlegung in Biesenthal wiederbelebt worden waren (mehr dazu), sind sie seit Ende Februar 2008 ohne eigene Website. Domaindiebe hatten sie entwendet (mehr dazu). In der Regel kann das beim Providerwechsel eines Domaininhabers pasieren.

Das letzte Lebenszeichen der NBPler in der Öffentlichkeit war die Verantwortung für ein Faltblatt mit dem Titel: „Manipulation. Das deutsche Fernsehen und die BRD-Medien“, das Ende März in Schwedt aufgetaucht war (mehr dazu). Das war es dann aber auch - fast!

Das „Nationale Netztagebuch“ präsentiert noch die Fotos von zwei schwarzen Fähnchen, die lustlos an Schwedter Mehrfamilienhäusern im Wind hängen als stiller Protest gegen die Lüge der Befreiung durch Sowjets und Us-Amerikaner. Und wenn der NPD-Hassprediger Julius Färber im „Nationalen Netztagebuch“ von Schwedt als „befreiter Zone“ schreibt, meint er wahrscheinlich jene 2,61 Quadratmeter Balkonfläche der Fähnchenhalter.

Der Anti-Antifa Bluff

Ebenfalls als Luftnummer muss man da wohl jene 15 T-Shirts betrachten, die am 15. März im Schönower Dorfkrug bei einem Treffen von zahlreichen NPDlern und sogenannten „Freien Kräften“ an ausgewählte Uckermärker Kameraden überreicht worden waren. In der Uckermark gibt es keine Antifa, wen also soll die Anti-Antifa bekämpfen?


Anti-Antifa in Aktion. foto: ipr
Die Anti-Antifagründung in Schönow ist ein klassisches Beispiel dafür, wie sich die Angehörigen der neonazis- tischen Szenen immer wieder neue Organisations- namen geben, mit denen sie den inneren Zusammenhalt und die Außenwirkung stärken wollen. Dazu gehören natürlich auch Bekleidungsstücke, die mit dem Namen der vermeint- lichen Gruppe bedruckt sind. Sie suggerieren damit einen Organisationsgrad, der in der Regel nicht vorhanden ist.

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