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news >> 2008 >> 080609_01

09.06.2008

Nachtrag zu den rechtsextremistischen Aktivitäten vom 8. Mai

„Heimatschutz Germania“ doch noch aktiv geworden

Prenzlau (ipr) Mit knapp einmonatiger Verspätung auf den 8. Mai hat sich die rechtextremistische Prenzlauer Kameradschaft „Heimatschutz Germania“ (HSG) doch noch zu Wort gemeldet. In zwei knappen Sätzen behauptet die Gruppe auf ihrer Website, anlässlich des Endes des zweiten Weltkrieges einen Kranz niedergelegt zu haben.

Wo das geschehen sein soll wird den LeserInnen allerdings nicht verraten, und auch das Foto zur Aktion zeigt nur den Kranz und nicht die Umgebung.

Der Eintrag auf der Website lautet im Original: „Auch in diesem Jahr 2008 legte der HSG anlässlich des Endes des zweiten Weltkrieges am 8 Mai einen Kranz nieder.Wir gingen geschlossen zu den Gräbern und legten einen Kranz nieder,es wurde eine schweige Minute gehalten und dann ging es geschlossen zurück.Wir wollen uns bei den Teilnehmern und Spendern auf diesem Wege noch Mals bedanken.“ (Rechtschreibfehler übernommen)


"Heimatschutz Germanias" Kranz. foto: HSG
Auf der Schleife heißt es ganz allgemein: „Zum Gedenken - Der zivilen und militärischen Opfer der des Zweiten Weltkrieges.“ Das einzige, was man zusätzlich außer dem Kranz auf dem Foto wahrnimmt ist der Schattenarm des Fotografierenden und Schattenblätter eines Baumes.

Im letzten Jahr wurde die Veranstaltung noch gemeinsam mit dem „Nationalen Bündnis für Preußen“ (NBP) durchgeführt. Es wurden zwei Kränze niedergelegt, einen für gefallene Wehrmachtssoldaten und einen für gefallene SS-Angehörige. Das dazugehörige Foto weist eindeutig den Prenzlauer Friedhof als Ort der Kranzniederlegung aus. Dazu wurde eine kämpferische Rede gehalten. In diesem Jahr war der HSG allein, und es wurde geschwiegen.

Das NBP – falls überhaupt noch existent – ist in diesem Jahr bisher durch eine Kranzniederlegung, eine Flugblattaktion und den Verlust ihrer Website aufgefallen.

Gegenrede.info war am 8. und am 9. Mai mehrfach auf dem Prenzlauer Friedhof, um nach den Rechten zu sehen. Weder der HSG noch sein Kranz waren da zu finden. Sollte die Kranzniederlegung in diesem Jahr wirklich am 8. Mai auf dem Prenzlauer Friedhof stattgefunden haben, müssen die Leute den Kranz gleich wieder mitgenommen haben. Wäre natürlich auch praktisch gewesen. Der Schleifentext war so neutral, dass sie die Schleife im nächsten Jahr erneut verwenden könnten.

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