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news >> 2008 >> 080821_01

21.08.2008

Marco Rohde neuer Vorsitzender der NPD Barnim-Uckermark

NPD arbeitet an Kandidatur zum Kreistag Uckermark

Pinnow (ipr) Die NPD – seit kurzer Zeit mit neuem Kreisvorsitzenden im Barnim und der Uckermark - will nun auch in der Uckermark zur Kreistagswahl am 28. September antreten. Die Partei hat in den letzten zwei Wochen Unterstützer-Unterschriften in Prenzlau, Schwedt, Angermünde und Templin gesammelt und laut Kreiswahlleiter Heiko Streich auch alle notwendigen Unterlagen eingereicht.

Morgen ab 9:00 Uhr wird der Kreiswahlausschuß tagen und über die Rechtmäßigkeit aller Bewerbungen befinden. Am Nachmittag wird dann eine Presseerklärung der Kreisverwaltung die Öffentlichkeit darüber aufklären, dass die NPD im Kreis Uckermark zur Wahl antreten wird. Da die Partei nach Aussage des Kreiswahlleiters sämtlichen notwendigen Unterlagen eingereicht hat, dürfte dem auch nichts mehr entgegen stehen.

Noch am 13. August hatte die Leiterin des Brandenburger Verfassungsschutzes, Winfriede Schreiber, bilanziert, dass die NPD in sechs Landkreisen und einer Stadt antreten wolle. Es handele sich um die Stadt Cottbus sowie die Kreise Havelland, Dahme-Spreewald, Oder-Spree und Oberhavel. In Märkisch-Oderland und Barnim wolle die NPD gemeinsam mit der rechtsextremen DVU kandidieren. Die DVU plant laut Schreiber, sich in Teltow-Fläming zur Wahl zu stellen.


Marco Rohde in Joachimsthal foto: ipr
Diesen Aussagen steht entgegen, dass die NPD laut ddp ihren Wahlvorschlag für den Kreistag Uckermark bereits am 5. August abgegeben hat. Hätten die Mitarbeiter von Frau Schreiber einmal einen Blick ins „Nationale Netztagebuch“ auf der Website des NPD Kreisverbandes Barnim-Uckermark geworfen, hätten sie gewusst, dass die NPD am 8. August eine Kampagne zur Sammlung von Unterstützer-Unterschriften auch in der Uckermark gestartet hat.

Etwa Anfang August hatte die NPD laut eigener Pressemeldung ihren Ortsbereich in Schwedt reaktiviert und angekündigt, in den nächsten Jahren einen eigenen Kreisverband für die Uckermark aufzubauen. Auch das scheint der Verfassungsschutz nicht bemerkt zu haben. Seit diesem Zeitpunkt taucht auch im Impressum der Website ein neuer verantwortlicher Vorsitzender auf: Marco Rohde, der bisherige Organisationsleiter des Kreisverbandes.


Mike Sandow in Joachimsthal foto: ipr
Bei der Gründung der Kreisverbandes Barnim-Uckermark am 28.12.2006 soll der zum Kreisvorsitzende gewählte Biesenthaler Handwerksmeister Mike Sandow neben der Mitgliederwerbung die Teilnahme an der Kommunalwahl 2008 als erste große Herausforderung bezeichnet haben. Die scheint er nun nicht gemeistert zu haben. Es ist unklar, welche Funktion er nun in der Partei ausübt.

Ebenfalls unklar ist die Zusammensetzung des Vorstandes. Im Weltnetz, wie das World Wide Web bei den Nazis genannt wird, fanden sich damals noch zwei weitere Namen als Stellvertreter: D. Pietzsch aus Bernau und B. Ulbricht aus Schwedt. Nachfragen dazu von "gegenrede.info" per E-Mail wurden nicht beantwortet. Mike Sandow hatte im Juni auf der Kinderschänder-Demo in Joachimsthal seinen letzten öffentlichen Auftritt als Kreischef der NPD.

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