Die Täter kamen aus der rechten Szene Templins

Gericht bestätigt Prozessbeginn im Mordfall Bernd K.

Gestern nannte das Landgericht Neuruppin den 19.01.2008 14:00 Uhr als Prozessbeginn im Templiner Mordfall Bernd K., der im Sommer letzten Jahres wegen seiner enormen Brutalität für Aufsehen sorgte. Hinzu kam, dass die beiden Täter aus der rechten Szene Templins kamen und der Bürgermeister Templins, Ulrich Schoeneich, das Vorhandensein einer rechten Szene in seiner Stadt energisch gegenüber der Presse bestritt.

Christian W. (22) und Sven P. (19) sind des gemeinschaftlichen Mordes an Bernd K. angeklagt. Sven P. muss sich zusätzlich noch wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verantworten.

Am 21.07.2008 soll der Angeklagte W. laut Staatsanwaltschaft in Templin zusammen mit dem 55 Jahre alten Getöteten Alkohol getrunken haben. Zwischen 21.00 und 22.00 Uhr sollen die beiden auf den Angeklagten P. gestoßen sein und mit diesem weiter getrunken haben. Der Angeklagte P. soll in der Folge öffentlich laut „Sieg heil" gerufen haben. Zusammen sollen sich die Männer dann zu der Werkstatt des Getöteten in Templin begeben haben. Dort sollen die Angeklagten ihren Begleiter brutal misshandelt und dabei seinen Tod billigend in Kauf genommen haben. Sie sollen ihn insbesondere durch massive Tritte an den Kopf so schwer verletzt haben, dass er an den erlittenen Verletzungen verstorben sei. Motiv für die Tat soll gewesen sein, dass die Angeklagten den Getöteten aufgrund ihrer rechten Gesinnung verachtet hätten, da dieser als Arbeitsloser Sozialleistungen empfangen habe, alkoholabhängig gewesen sei und zeitweise im Obdachlosenheim gelebt habe.

In dieser Nacht soll Sven P. laut Aussagen von Zeugen ein Rudolf-Hess-Shirt getragen haben.

Das Gericht hat für den Prozess sechs Verhandlungstage vorgesehen und rechnet mit einem Urteil am 12. März 2009.

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