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news >> 2009 >> 090212_01

12.02.2009

NPD Barnim-Uckermark beraubt sich ihres Online-Sprachrohrs „Nationales Netztagebuch“

Erst Relaunch dann plötzliches Ende

Pinnow (ipr) Seit Montag dieser Woche hat die NPD Barnim-Uckermark keinen Weblog mehr. Stattdessen finden die interessierten LeserInnen eine Erklärung der Redaktion, das Projekt „Nationales Netztagebuch“ sei - wie bei seiner Gründung im Jahre 2006 schon vorgesehen – nach den Brandenburgischen Kommunalwahlen 2008 beendet worden.

Eigentlich erhoffte sich „gegenrede.info“ NPD-Ansichten zur gestrigen Kreistagssitzung des Landkreises Uckermark. Immerhin hat der urdeutsche NPD-Kreistagsabgeordnete Andy Kucharzewski drei Anträge und eine Anfrage an den Landrat gestellt. Dummerweise nicht fristgerecht, sodass die Anträge nicht beraten werden mussten und auf die nächste Sitzung verschoben werden konnten.

Statt der Schimpfkanonade nun der Abgesang und die totale Entsorgung aller bisher erschienenen Artikel. Zu weiteren Begründung heißt es, dass es natürlich auch zeitliche Veränderungen in der Familie, Veränderungen im Beruf, oder Veränderungen der politischen oder organisatorischen Funktionen innerhalb der Partei, hier also im Kreis- und Landesverband bei den einzelnen Redakteuren gegeben habe und man somit den selbst gestellten Ansprüchen nicht mehr gerecht werden konnte. Nicht einmal als Archivmaterial steht das bisherige Geschreibsel mehr zur Verfügung. Man darf fragen, wessen Ansprüchen man da nicht gerecht geworden ist.

Auffällig war jedenfalls, dass sich das Pseudonym des antisemitischen Schandmauls der Redaktion, Julius Färber, schon längere Zeit nicht mehr unter den Artikeln fand. Auch wurde im Dezember ein Bericht über die Polizeiaktion gegen eine NPD-Wintersonnenwendfeier ohne ersichtlichen Grund wieder aus dem Netz genommen.

Und noch eine Ungereimtheit, wenn ich weiß, dass in zwei Monaten Schluss ist, dann führe ich doch kein neues Redaktionssystem mehr ein, wie beim „Nationalen Netztagebuch“ geschehen.

Zwar bestreitet die Redaktion, dass es irgendwelche Einflussnahme seitens der Parteispitze gegeben habe. Wenn man sich jedoch das Interview mit NPD-Parteivize Jürgen Rieger anschaut, das programmatisch ans Ende der Redaktionserklärung gestellt wurde, dann klingt diese Kampfansage an die NPD-Führer Molau und Marks doch wie eine markige Antwort auf den Webtod des „Nationalen Netztagebuches“.



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