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Nachrichten, Berichte, Analysen zum Rechtsextremismus in der Uckermark
 
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news >> 2009 >> 090417_01

17.04.2009

Bürgerbündnis "Tolerante Uckermark" plant für kommenden Montag einen Info-Stand in Prenzlau

Wegschauen gilt nicht!

Prenzlau (ipr) Am 20. April jährt sich zum zweiten Mal der Tag des Überfalls auf einen seit vielen Jahren in Prenzlau lebenden und arbeitenden Inder. Das Unverständnis über die Gleichgültigkeit mit der Öffentlichkeit, Politik und Presse in der Uckermark auf diesen damals von der Staatsanwaltschaft als Mordversuch bewerteten Überfall nicht reagierte, war der Anlass, das "Bürgerbündnis Tolerante Uckermark" neu zu beleben und das Informationsportal gegen Rechtsextremismus "gegenrede.info" ins Leben zu rufen.

Der 30-jährige Sanjeev S. war von den Nazis am Prenzlauer Marktberg angegriffen, niedergeschlagen und am Boden liegend gegen den Kopf getreten worden. Er verlor dadurch das Bewusstsein. Der Angriff erfolgte aus einer Gruppe von vier Personen heraus, die zuvor den Jahrestag des Hitler-Geburtstages mit viel Alkohol gefeiert, rechte Musik gehört und rechte Parolen gerufen hatten.

Bereits im Vorfeld hatten die Männer auf der Straße zunächst einen Nicaraguaner grundlos angerempelt und während der Attacke auf den Inder verhindert, dass er dem Opfer zu Hilfe eilen konnte.

Das Landgericht Neuruppin verurteilte die beiden Rechtsextremisten Sebastian H. (23) und Michael H. (26) am 19.12.2007 wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung zu mehrjährigen Haftstrafen.

Das Opfer erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma sowie Prellungen. Schlimmer als die körperlichen sind jedoch die psychischen Folgen: Sanjeev S. hat seit diesem Tag Angst, in Prenzlau allein auf die Straße zu gehen.

Bereits im Januar 2007 war einer der beiden Verurteilten dabei gewesen als drei alkoholisierte Rechtsextremisten in Prenzlau einen vietnamesischen Imbissbetreiber bespuckten, beleidigten und ihn mit abgebrochenen Flaschenhälsen bedrohten. Danach hatten sie versucht, den Imbissstand mit ihrem PKW zu rammen. Scheiterten aber an der Bordsteinkante.

Bürgerbündnis informiert

Am kommenden Montag ab 16.00 Uhr wird das Bürgerbündnis "Tolerante Uckermark" in der Prenzlauer Friedrichstraße die Einwohner an diesen ausländerfeindlichen Übergriff erinnern und sie auffordern, in Zukunft wachsam auf rechtsextremistische Vorfälle jeglicher Art zu reagieren. Am Info-Stand können sich die Besucher über Rechtsextremismus in der Uckermark informieren.

"gegenrede.info" dank LAP Uckermark

Es gelang dem Bürgerbündnis gemeinsam mit dem „Europazentrum Brandenburg Berlin“ in Pinnow das Informationsportal gegen Rechtsextremismus „gegenrede.info“ als ein Projekt zu installieren, das durch den Lokalen Aktionsplan Plan (LAP) Uckermark gefördert wird. Der LAP Uckermark agiert im Rahmen des Bundesprogramms „Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie – gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus“ des BMFSFJ.



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