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news >> 2009 >> 090525_02

25.05.2009

NPD-Wahlveranstaltung in Löcknitz

Laut statt Leute

Löcknitz (ipr) Vergangenen Samstag trafen sich etwa 20 Anhänger der NPD zu einer Wahlkundgebung in Löcknitz, um im Vorfeld der Kommunalwahlen vom 7. Juni 2009 in Mecklenburg-Vorpommern ihre polenfeindliche Propaganda zu verbreiten.

In Rockkonzert-Lautstärke brüllten die Redner der NPD ihre Parolen in die Wohnblocks um den Info-Stand. Als Zuschauer befanden sich lediglich Polizei, Ordnungsamt und ein Reporterteam des ZDF vor Ort. Proteste gegen die NPD gab es allerdings auch keine.


Daniel Mante (v.), der Löck-
nitzer Bürgermeisterkandi-
dat der NPD. foto: ipr

Mit den Landtagsabgeordneten Michael Andrejewski aus Anklam, der zwei Mal ans Mikrophon treten musste, und dem Landtagsabgeordneten Tino Müller, der darüber jammerte, dass er in Ferdinandshof nicht als Bürgermeisterkandidat zugelassen worden war, gab sich NPD-Politprominenz in dem 3000 Seelendorf im Speckgürtel von Stettin die Ehre. Die Botschaft der NPD war ganz eindeutig: sei es der Schwerlasterverkehr durch Löcknitz, der knappe Wohnraum in Löcknitz oder zerstreuter Müll während der Sperrmülltage. An all dem seien fast nur die Polen Schuld.

Dem ZDF Reporter zeigten die lokalen NPD-Größen wie Dirk Bahlmann oder der Bürgermeisterkandidat der NPD, Daniel Mante, die kalte Schulter. Außer ein paar liebe Worte wie "Na ihr Schmutzfinken." oder "Ihr seid doch so ein Judenhaufen." war denen nicht viel substanzielles zu entlocken.

Der Fliesenleger Bahlmann bestätigte allerdings, dass er bei einer polnischen Maklerin in der Brandenburgischen Nachbarstadt Brüssow gearbeitet hatte, meinte aber, dass es was anderes sei. Man habe ja nur etwas gegen die Sozialschmarotzer.

Adrejewski sieht Löcknitz als einen Schwerpunkt im NPD Wahlkampf, weil hier seiner Meinung nach durch den starken Zuzug von polnischen Bürgern die Gefahr der „Überfremdung“ bestehe. Die NPD greift in Löcknitz sämtliche Stammtischparolen auf und erhofft sich dadurch ein hohes Wahlergebnis. Deshalb tritt sie in Löcknitz auch mit sieben Kandidaten an. Anders als seine Brandenburger Parteikollegen sieht er aber keinen großen Plan dahinter, die Jugend aus der Grenzregion wegzulocken, um arbeitswillige Polen hier anzusiedeln.

  
Judenhasser Dirk Bahlmann      NPD Anhänger in Aktion. fotos: ipr



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