[home]   [hintergrund]   [forum]   [blog]   [impressum]
<h1>info-portal rechtsextremismus</h1>
Nachrichten, Berichte, Analysen zum Rechtsextremismus in der Uckermark
 
[news]
news >> 2009 >> 090902_01

02.09.2009

Kritik am Vorgehen der Polizei

Rechtsrock in Löcknitz

Löcknitz (ipr) Ein Rechtsrock-Konzert am vergangenen Samstag in Löcknitz (Mecklenburg-Vorpommern) führt im Nachhinein zu einer Debatte um mögliche Versäumnisse der Polizei.

Nach Informationen des "Informationsdienstes Rex MV" hatten sich etwas 250 Rechtsextremisten auf Einladung des NPD-Funktionärs und Löcknitzer Gemeinderatmitgliedes Dirk Bahlmann in einem Gebäude auf einem ehemaligen Schrottplatz versammelt. Bei der Veranstaltung sollen vier Bands – zwei davon aus Brandenburg - aus dem rechtsextremen Spektrum aufgetreten sein. Darunter soll sich auch die Nieparser Band Thrima befunden haben.

Bereits im Vorfeld der Veranstaltung hatte sich die Pasewalker Polizei bei Bürgermeister Meistring (Die Linke) nach den Eigentumsverhältnissen des Geländes erkundigt und so indirekt den Bürgermeister über das bevorstehende Konzert informiert. Er selbst habe aber vom Konzert keinen Laut mitbekommen, berichtete er gegenüber gegenrede.info, was für Rockkonzerte sehr ungewöhnlich sei.

In einem Interview zu den gewalttätigen Angriffen auf Polizeibeamte in Bützow, erwähnte der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei MV, Michael Silkeit, ein Konzert der rechten Szene in Löcknitz am Samstag den 29.8.2009 und machte die Veranstaltung somit öffentlich bekannt. Aufgrund 20 fehlender Einsatzkräfte konnte, nach Aussage von Silkeit, das Konzert nicht unterbunden werden.

Nach Angaben von Detlef Stüwert, Leiter der Polizeiinspektion Pasewalk, gegenüber der Pasewalker Zeitung, handelte es sich um eine private Veranstaltung auf privatem Gelände. Maximal 150 Personen sollen Stüwert zufolge bei dem Treffen anwesend gewesen sein.

"Polizeikräfte waren die ganze Zeit vor Ort und haben bis zum Ende durchgängig Kontrollen durchgeführt. Rechtsverstöße wurden dabei nicht festgestellt - weder Straftaten, noch Ordnungswidrigkeiten", erklärte der Inspektionsleiter weiter. Daher habe es auch keine Handhabe zum Einschreiten gegeben. Ob bei dem Treffen auch Musik-Bands der rechten Szene aufgetreten sind, könne nicht bestätigt werden, sei aber auch nicht auszuschließen. Das Gelände sei abgeschirmt und schwer einsehbar. Wenn Bedarf an zusätzlichen Einsatzkräften notwendig gewesen wäre, hätte man diese angefordert, sagte Stüwert weiter gegenüber der Pasewalker Zeitung.

"Ich verstehe nicht, warum so etwas nicht unterbunden wird", übt Bürgermeister Meistring im heutigen Nordkurier Kritik an der Rolle der Polizei. Einige Monate zuvor habe ein ähnliches Konzert in Löcknitz durch das Engagement der Gemeinde verhindert werden können. "Das hätte die Polizei hier auch tun sollen", so Meistring zum Nordkurier.

Ihr Name:
Ihre E-Mail Adresse:
Betreff:
Ihre Meinung:

 

zurücknach oben

Meinungs FAQ
  • Als Namen können Sie auch einfach einen Spitznamen eingeben.

  • Ohne gültige E-Mail-Adresse wird der Beitrag nicht veröffentlicht.

  • Ihr Beitrag wird vor seiner Veröffentlichung durch eine Moderatorin gelesen.

  • Es werden weder beleidigende noch strafrechtlich relevante Inhalte veröffentlicht.