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news >> 2009 >> 091007_01

07.10.2009

Spontane Nazi-Demo in Angermünde

"Darum stehen wir heute hir"

Angermünde (ipr) Am Sonntag gegen 19:00 Uhr formierten sich 9 Mitglieder der rechten Szene in Angermünde zu einer Demonstration gegen den "linken Terror". Das jedenfalls behaupten die "Freien Nationalisten Uckermark" (FNUM) auf ihrer Website und belegen das mit einigen Fotos.

Folgt man den Fotos sind die jungen Männer aus Richtung Berliner Straße mit einem schwarzen Transparent die Rosenstraße entlang marschiert und von dort zum Marktplatz abgebogen. An den Stufen des Rathause wurden Rosen für Enrico S. niedergelegt. Die Demonstration soll friedlich verlaufen sein, und auch soll die Polizei soll nicht eingegriffen haben. Die Polizeiwache befindet sich gleich neben dem Rathaus. In den Pressemitteilungen der Polizei von Montag und Dienstag wurde keine Demonstration in Angermünde erwähnt.

Die Prenzlauer, Angermünder und Parsteiner Reste der "Hatecore Warriors Uckermark", die sich jetzt "Freie Nationalisten Uckermark" nennen, protestierten angeführt von Michael S. und Marian F. gegen den Anschlag auf ein Berliner Lokal der rechten Szene in dessen Folge es mehrere Verletzte gegeben hatte.

O-Ton Website: "Darum stehen wir heute hir um zu zeigen das in der umerzogenden Gesellschaft die Gewalt gegen national Denkende Normal scheint. Die Systemangehörigen gar auffordern das nationale Gedankengut aufzugeben und den K(r)ampf gegen Rechts mit Hetze,verfolgung und extremer Gewalt für Gut zu heißen und all Das unter den Deckmantel " Tolleranz "!! " Mittlerweile sind die Fotos von der Website wieder verschwunden.

Vorgeschichte

In der Nacht zum Sonntag hatten Unbekannte zwei Brandsätze auf die bei Nazis beliebte Kneipe "Zum Henker" in Berlin-Niederschöneweide geschleudert. Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei den Tätern um Angehörige der linken Szene handelt. Einige der Gäste stürmten auf die Straße, als die Flammen vor dem Lokal aufloderten. Nach Angaben der Polizei gehörten sie "überwiegend der rechten Szene" an.

Als die Rechten sahen, dass die vermummten Täter mit einem Auto flüchten wollten, warf sich ein 23-Jähriger auf die Motorhaube. Der Fahrer des dunklen Wagens stoppte und setzte zurück. Dabei wurde Enrico S. überrollt. Der 28-Jährige erlitt lebensgefährliche Kopfverletzungen. Der 23-jährige Christian K., der auf die Haube gesprungen war, brach sich die Nase, ein 18-Jähriger ein Bein. Zu den Tätern gibt es bislang keine konkrete Spur. Die Ermittlungen des Polizeilichen Staatsschutz dauern an.

Parallel zur Demonstration in Angermünde demonstrierten am Sonntagabend 250 Rechte in Berlin-Schöneweide. Laut Polizei verlief die Veranstaltung ohne Zwischenfälle. Die Demonstration begann und endete am Bahnhof Schöneweide.



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