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14.05.2010
Chaostag in Prenzlau verlief geordnet
Rund um den Tag der Befreiung
Pinnow (ipr) Ein Flugblatt zum 8. Mai war das einzig erkennbare Lebenszeichen, dass die rechten Kameraden in der Uckermark von sich gaben. Zwar sprach der NPD-Ortsverband Prenzlau von einer Flugblattverteilaktion im Raum Brüssow und Schwedt. Eine Bestätigung dafür ließ sich allerdings nicht finden.
 Schaukasten der Angermünder Sparkasse foto: m. priebe
Das Flugblatt mit der Überschrift "(K) ein Tag zum Feiern?!" fand sich im Schaukasten der Sparkasse von Angermünde. Als Absender tauchte die Website-Adresse der Freien Nationa- listen Uckermark (FNUM) auf. Weitere Erklärungen dazu wurden dort nicht abgegeben. Auf der FNUM-Website ist mal wieder das Gästebuch gelöscht worden. Ein verzweifelter Ruf nach Andy ist das Einzige, das es dort zu lesen gibt. Mit Andy ist vermutlich der rechts- extremistische Kreistagsabgeordnete Andy Kucharzweski aus Schwedt gemeint, der am 1. Mai gemeinsam mit der FNUM in Berlin demonstriert hatte.
Kranzniederlegungen scheint es in diesem Jahr zum 8. Mai nicht gegeben zu haben. Jedenfalls fanden sich keine Fotos auf den drei verbliebenen Websites der uckermärkischen Rechtsextremisten.
Friedlicher Chaostag
Der für den 8. Mai angekündigte Chaostag der Punks in Prenzlau blieb friedlich, obwohl auf einigen Websites im Vorfeld Sprüche wie „Bullen und Nazis klatschen“ aufgetaucht waren. Die 40 bis 60 aus Templin, Neubrandenburg, Pasewalk und der Prenzlauer Umgebung angereisten Punks konnten aufgrund der polizeilichen Überwachung - schon am Bahnhof gab es Passkontrollen - nicht alle angekündigten Aktionen durchführen. Der Workshop mit dem Thema „Wie würft man weiter Steine!?!“ fiel ins Wasser. Die Punks zogen tatsächlich vom Prenzlauer Bahnhof durch die Friedrichstraße, wo lediglich ein paar Stiefmütterchen auf der Strecke blieben. Nazis ließen sich nicht blicken.
Sandra Urland von der Pressestelle der Polizei des Schutzbereiches Uckermark beschrieb den Chaostag folgendermaßen:
"Im Vorfeld des vergangenen Wochenendes hat die Polizei des Schutzbereiches Uckermark von einer möglichen Mobilisierung hinsichtlich eines sogenannten "Chaostages" in Prenzlau erfahren.
Mit einem lageangepassten Kräfteansatz war die Polizei im Einsatz.
Es kam zu keinerlei Störungen. Strafrechtlich relevante Handlungen konnten nicht festgestellt werden."
 
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