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news >> 2010 >> 100608_01

08.06.2010

Zur Demo-Absage in Eberswalde

KMOB wollte die Zukunft nicht verpassen

Hildesheim (ipr) Rund 600 Rechtsextremisten marschierten im Verlauf des Samstagnachmittag durch die niedersächsische Kreisstadt Hildesheim. Nach eigenen Angaben haben sich auch Angehörige der "Kameradschaft Märkisch Oder Barnim" (KMOB) an diesen Aufmarsch beteiligt und dafür die eigentlich vorgesehene Demonstration in Eberswalde abgesagt.

Wörtlich heißt es auf der Website der KMOB:

"Am vergangenen Sonnabend, dem 5.Juni 2010 wollten wir im schönen Eberswalde für Toleranz, Menschlichkeit, gelebte Demokratie und gegen linke Gewalt demonstrieren.
Doch da an jenem schönen Tage auch das Stadtfest in Eberswalde stattfand, entschlossen wir uns kurzerhand die braven Bürger der Kreisstadt Eberswalde in Frieden feiern zu lassen und dem Aufruf der Hildesheimer Kameraden, sie bei ihrer Demonstration zu unterstützen, folge zu leisten.
Sehr zur Enttäuschung unserer Freunde der linksfaschistischen Fraktion, die vergebens am Bahnhof auf uns warteten.
Und so kam es dann, dass die Mitglieder der KMOB sich mit Gleichgesinnten in Berlin trafen um gemeinsam am oben erwähnten Marsch teilzunehmen."

Ob das den Tatsachen entspricht oder eine billige Ausrede darstellt, lässt sich im Moment noch nicht sagen. Auf alle Fälle konnte die KMOB so dem zu erwartenden Widerstand in Eberswalde ausweichen und doch noch "zwecks höherer Aufgabe" sein nationalistisches Gesicht wahren. In der Fotoserie des Teams von "Recherche Nord" über diesen Aufmarsch – knapp 100 Bilder – gibt es keinen einzigen KMOBler, der sein Gesicht zeigt. Die Uckermark ist lediglich mit einem Templiner auf den Fotos vertreten.

Die etwa 600 Personen aus der rechtsextremen Szene waren einem Aufruf der "Initiative Zukunft statt Überfremdung" gefolgt, die nach Pinneberg im vergangenen Jahr bereits zum zweiten Mal einen Aufmarsch zum "Tag der deutschen Zukunft" angemeldet hatte. Am Rande dieses Aufmarsches kam es wiederholt zu Gewalttaten. Mehrfach attackierten gewaltbereite Nazis gezielt anwesende Journalisten, darunter auch ein Kamerateam des Norddeutschen Rundfunks. Auch Gegendemonstranten wurden bei ihrer Abreise am Bahnhof von Nazis angegriffen.



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