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news >> 2010 >> 101008_01

08.10.2010

Milmersdorfer Artistenvertreibung

Lokalpolitiker wachen auf

Milmersdorf (ipr) Nach den Ausschreitungen gegen die Kinder eines Familienzirkusses in Milmersdorf kündigt Bürgermeister Arndt die Aufarbeitung der Vorkommnisse in den Gemeindegremien an und hat zu einer gemeinsamen Sitzung aller Ausschüsse für den 20. Oktober geladen.

Bereits am vergangenen Freitag trafen sich Amtsvertreter, Bürgermeister, Polizei, Mobiles Beratungsteam und Kirchenvertreter zu einem Gespräch, um das Geschehen zu analysieren.

Über das mehrstündige Gespräch, das in einem Gemeinderaum in Milmersdorf stattfand, sollen - so die Verabredung - keine Einzelheiten an die Öffentlichkeit dringen. Dementsprechend zeigte sich Sabine Stege, die als stellvertretende Amtsdirektorin des Amtes Gerswalde an dem Treffen teilnahm, recht zugeknöpft. Juljane Kind von der Pressestelle der Polizei in Prenzlau teilte auf Nachfrage mit, dass Beamte der Polizeiwache Templin und des Schutzbereiches Uckermark an dem Gespräch beteiligt waren. Zum Ergebnis könne sie zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Auskunft erteilen.

Immerhin erklärte Pfarrerin Rosemarie Penz, dass man übereingekommen sei, eine gemeinsame Stellungnahme zu erarbeiten, die dann im Amtsblatt veröffentlich werden soll. Über Inhalt und Ausrichtung der Stellungnahme wollte sie sich allerdings nicht äußern. Ähnliches war von Jürgen Lorenz vom Mobilen Beratungsteam zu hören.

Ende September hatte ein kleiner Familienzirkus das Uckermärkische Milmersdorf nur unter Polizeischutz verlassen können. Anwohner hatten die Artisten bedroht, beschimpft und mit Steinen beworfen. Es fielen Worte wie "Zigeunerpack! Asoziales Pack verschwindet! Wir fackeln euch die Zelte ab! Wir stechen eure Tiere ab!" Etwas 20 Kinder, Jugendliche und Erwachsene sollen daran beteiligt gewesen sein. Es wurden Steine so groß wie Kinderfäuste auf die Zirkuswagen geschmissen.

Laut Staatsanwaltschaft Neuruppin ermittelt die Polizei derzeit gegen zehn weibliche und männliche Personen von 14 bis 42 Jahren unter anderem wegen Landfriedensbruchs, Volksverhetzung, versuchter Körperverletzung und Sachbeschädigung.



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