[home]   [hintergrund]   [forum]   [blog]   [impressum]
<h1>info-portal rechtsextremismus</h1>
Nachrichten, Berichte, Analysen zum Rechtsextremismus in der Uckermark
 
[news]
news >> 2010 >> 101012_01

12.10.2010

Milmersdorfer Artistenvertreibung

Beschuldigte wehren sich im Internet

Milmersdorf (ipr) Nach den Ausschreitungen gegen die Kinder eines Familienzirkusses in Milmersdorf melden sich die Beschuldigten im Internet zu Wort und weisen alle Schuld von sich.

Über einen sogenannten Flog des sozialen Online-Netzwerkes "Jappy" haben sich am vergangenen Wochenende Beschuldigte im Fall der Vertreibung des Familienzirkus "Happy" aus Milmersdorf zu Wort gemeldet und versucht, die Anschuldigungen zu widerlegen.


Steintreffer am Heck des Zirkuslasters foto: ipr

In dem Schreiben, dass bei "Jappy" nur an Freunde versandt werden kann und eigentlich zur Diskussion anregen soll, wird behauptet, dass es zu keinen Steinewürfen gegen die Zirkuskinder und die Zirkuswagen gekommen ist. Wörtlich heißt es: "In unserem bei sein wurde auch nicht mit Steinen oder ähnliches geworfen... Trotzdem werden wir jetzt beschimpft und beleidigt in der Öffentlichkeit und sollen uns laut Aussage vom Bürgermeister entschuldigen."

Für den Menschenauflauf, der die Zirkuskinder verängstigt hatte, machen die Autoren des Rundschreibens die Freiwilligen Feuerwehr Milmersdorf verantwortlich. "Die angeblich 20 Jugendliche waren von der Freiwilligen Feuerwehr Milmersdorf die an uns vorbei liefen." Milmersdorfs Bürgermeister Arndt bestätigte auf Nachfrage, dass sich Feuerwehrleute an dem Tag sich in der Nähe befanden, verneinte aber, dass sie am Ort des Geschehens aufgetaucht waren.

Aus dem Schreiben wird klar, dass es auch Menschen in Milmersdorf gab, die guten Kontakt zu den Zirkuskindern gehabt haben müssen: "5 Kinder vom Dorf durften in das Gehege der Tiere und keiner passte auf." Diese fünf Kinder scheinen das Erlebte der Zirkuskinder bestätigt zu haben, denn in der Folge werden sie von den Briefschreibern als Kinder einer dorfbekannten Familie denunziert, die ständig bis spät in die Nacht ohne Aufsicht seien, die keinen Respekt vor Erwachsenen zeigten und sich an den Beschimpfungen und Beleidigungen der Zirkuskindern gegen die besorgten Eltern vor Ort beteiligt hätten.

Zum Streit soll es gekommen sein, weil diese fünf Kinder in das Tiergehege des Zirkusses durften, andere Dorfkinder aber nicht. Als die es dann versuchten, sei der Strom angeschaltet worden, heißt es in dem Flog.

Von der Polizei fühlen sich die Flog-Autoren getäuscht. Man habe dem "werten Herrn von der Kripo" die Namen und Adressen freiwillig gegeben, weil er gesagt haben soll, dass nur etwas käme, wenn der Zirkus Anzeige erstatten würde. Nun werde gegen sie wegen Landfriedensbruch und Volksverhetzung ermittelt. Sie schreiben von einem "Unverständnis der Anwohner das unsere Daten missbraucht werden."

Der Flog ist mit den Worten überschrieben: "Warum fragt uns denn keiner wie es denn wirklich alles zustande gekommen ist ???" Leider ist das Schreiben, das gegenrede.info erreichte, ohne Absender. Deshalb kann man auch in diesem Fall nicht nachfragen.

Zum vollständigen Text des Flogs



Ihre Meinung

zurücknach oben