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27.10.2010 Milmersdorfer ZirkusvertreibungGemeinde distanziert sich von Angriff auf ZirkusMilmersdorf (ipr) Knapp einem Monat nach der Tat hat sich die Gemeinde Milmersdorf öffentlich von den Übergriffen auf den Familienzirkus "Happy" in ihrem Ort distanziert.
In der Erklärung äußern die Gemeindemitglieder "Betroffenheit und Entsetzen, aber auch Empörung" und erklären, "dass ein derartiger Vorfall nicht akzeptiert wird". In dem vom Vorsitzenden des Ordnungsausschusses, Helmuth Rosenow, und Bürgermeister Klaus Christian Arndt namentlich unterzeichneten Text heißt es weiter: "Um zukünftig derartige Vorfälle zu vermeiden, muss das Geschehen analysiert werden; die Gemeindevertreter und Ausschussmitglieder werden in enger Zusammenarbeit mit den Einwohnern und Einrichtungen in Milmersdorf Schlussfolgerungen ziehen und alles daran setzen, dass sich Derartiges nicht wiederholt." Desweiteren rufen sie die Bevölkerung zur Besonnenheit auf und warnen vor Vorverurteilungen. Ein Dorfmob hatte am 24. September die Kinder einer Zirkusfamilie beschimpft und mit Steinen beworfen. Auslöser sollen unter anderem Beschwerden von Anwohnern über frei laufende Hunde gewesen sein. Der Zirkus konnte nach den Angriffen Milmersdorf nur unter Polizeischutz verlassen. Die Staatsanwaltschaft Neuruppin ermittelt gegen 10 namentlich bekannte weibliche und männliche Personen im Alter von 14 bis 42 Jahren unter anderem wegen Landfriedensbruch, Volksverhetzung, versuchter Körperverletzung und Sachbeschädigung. Die Gemeinde ruft in der Erklärung ihre Einwohner zu einer Spendenaktion für den Zirkus auf. Vollständiger Text der Erklärung Ihre Meinung |