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news >> 2011 >> 110104_01

04.01.2011

Messerstiche und Selbstjustiz am Neujahrsmorgen

Opfer gehört zur rechten Szene

Prenzlau (ipr) Der 29-jährige Maik K., der am Neujahrsmorgen von dem 17-jährigen Schüler Marcel G. am Georg-Dreke-Ring in Prenzlau niedergestochen worden sein soll, befindet sich auf dem Weg der Besserung. Der Schüler, der nach den Messerstichen in Gewahrsam genommen worden war, wurde unterdessen wieder auf freien Fuß gesetzt. Etwa eine Stunde nach der Tat sollen sich zwei Männer widerrechtlich Zugang zur Wohnung der Mutter von Marcel G. verschafft und auf der Suche nach dem 17-Jährigen, die dort Anwesenden bedroht und geschlagen haben.

Maik K. könne wieder sprechen und laufen, teilte die Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft Neuruppin, Lolita Lodenkämper mit. Am heutigen Dienstag könne er zu den Vorkommnissen befragt werden. „Wir ermitteln weiterhin wegen versuchten Totschlags gegen den Jugendlichen“, erklärte Oberstaatsanwältin. Allerdings seien die Verletzungen nicht lebensgefährlich gewesen. Es bestehe kein dringender Tatverdacht mehr. Es könne sich sogar um eine Notwehr- oder Bedrohungssituation handeln. Deshalb habe sie auch am Samstagabend veranlasst, den Jugendlichen frei zu lassen. Weiter wollte sie sich nicht zu den Vorkommnissen in der Neujahrsnacht äußern.

Nach Aussage der Mutter des Beschuldigten, sei ihr Sohn unvermittelt nach einem kurzen Wortwechsel mit einem Nachbarn vor der Haustür des Wohnblocks am Georg-Dreke-Ring von diesem von hinten angegriffen worden. Dabei ging es um die Hip-Hop-Musik, die ihr Sohn vornehmlich höre und um die Lautstärke mit der er sie hörte.

Der Nachbar mochte die Musik nicht, weil es da immer nur um „Titten“ und ums „Ficken“ ging. Er fürchtete um das Seelenwohl seiner Kinder. Sie sei sofort dazwischen gegangen als der Nachbar loslegte. Plötzlich seien fünf, sechs weitere Personen da gewesen, Glatzen mit Bomberjacken, und haben auf Marcel eingeprügelt und ihn aus dem Hellen hinter dem Block ins Dunkle gedrängt.

Marcels Onkel, der zuvor oben in der Wohnung gewesen war, mischte dann auch noch mit. Auch ihr 13-jähriger Sohn habe versucht, dem Bruder zu helfen. Er soll eine Bierflasche auf dem Rücken eines Angreifers zerschlagen haben. Der 13-jährige sei gepackt und gegen einen Zaun geschmissen worden. Die Freunde von Marcel waren wohl kurzfristig abgetaucht.

Und dann lag plötzlich etwa drei, vier Schritte entfernt einer am Boden und blutete. Wie es zu den Messerstichen gekommen war, wisse sie nicht. Sie habe das nicht gesehen. Marcel nutze die Aufregung um den Verletzten, um zu verschwinden. Er rettete sich in die Wohnung eines Freundes. Von dort wurde die Polizei informiert. Die Polizisten brachten ihn zuerst ins Krankenhaus und nahmen ihn danach in Gewahrsam.

Bei dem Verletzen Maik K. handelt es sich um ein Mitglied der rechten Szene Prenzlaus. Früher soll er zur Kameradschaft Prenzlau gehört haben. Er war im letzten Jahr noch auf einigen Demonstrationen gesehen worden. Unter anderem Ende März 2010 in Neuruppin als etwa 350 Rechtsextremisten für "Nationalen Sozialismus statt Kapitalfaschismus" demonstrierten . K. wurde in ein Krankenhaus nach Neubrandenburg gebracht und dort noch in der Nacht operiert.

Marcel spricht von Notwehr. Als so viele Glatzen auf ihn einschlugen, habe er irgendwann das Taschenmesser herausgeholt, das er am Silvesterabend auf einer Party gefunden und eingesteckt hatte, und damit wild um sich geschlagen. Laut Polizeibericht soll er das Opfer im Gesicht, am Hals und am Oberkörper verletzt haben. Er selbst habe Abschürfungen an der Stirn davon getragen.

Etwa eine Stunde danach klingelte es bei der Mutter von Marcel G. an der Haustür. In der Gegensprechanlage meldete sich ein Mann, der vorgab Polizist zu sein. Er bat um Einlass. Als Marcels Mutter dann kurz darauf die Wohnungstür für den vermeintlichen Polizisten öffnete, trat dieser mit aller Wucht die Tür auf und stürmte auf der Suche nach Marcel gefolgt von einem weiteren Mann in die Wohnung. Er rannte ins Kinderzimmer. Dort soll er dem schlafenden 11-jährigen Bruder von Marcel ins Gesicht geboxt haben. Er soll Marcels Onkel umgestoßen und versucht haben, ihn an den Haaren aus der Wohnung zu ziehen. Dabei sollen Sätze wie „draußen schlag ich dich tot“ gefallen sein. Wie eine Furie soll dann Marcels Mutter auf die falschen Polizisten losgegangen sein und sie aus der Wohnung gedrängt haben. Marcels Mutter berichtete dann noch, dass die ganze Zeit ihr Nachbar im Flur gestanden und gegrinst hätte.

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daniel kyek schrieb am 05.01.2011
welcome to germany,moechte man da meinen.bin zwar auch kein fan von sexistischen hip hop,aber das ist mal das allerletzte.

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