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news >> 2011 >> 110307_01

07.03.2011

Ärger für die Oderfront

Schwedt entlässt Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr

Schwedt (ipr) Die Stadt Schwedt als Träger der Freiwilligen Feuerwehr hat im Februar einen Feuerwehrkameraden wegen mangelnder Vertrauenswürdigkeit entlassen, das bestätigte, Andrea Schelhas, die persönliche Referentin des Bürgermeisters. Zur Frage, ob es sich dabei um einen bekennenden Rechtsextremisten handelt, wollte sie sich nicht äußern.

Als Gründe für die Entlassung, die am 7. Februar mit sofortiger Wirkung vollzogen wurde, werden "mangelnde Dienstbeteiligung sowie Handlungen und Verhalten, welche die im Feuerwehrdienst erforderliche Vertrauenswürdigkeit in Frage stellen", genannt.

Bei der Person soll es sich um den 19-jährigen Herrn L. handeln, der im September 2008 zum Feuerwehrmann ernannt worden war. L. gehört in Schwedt zur Gruppe "Oderfront". Er fiel auf, weil er sich an Nazi Demonstration beteiligte. So war er sowohl am 1. Mai vergangenen Jahres in Berlin als auch am 23. Oktober in Joachimsthal bei der sogenannten Kinderschänder-Demonstration der NPD dabei gewesen. Dort lief er im Pulk der neugegründeten Gruppierung "Nationale Sozialisten Barnim Uckermark" (NSBUM) mit und filmte fleißig Gegendemonstranten.

Im sozialen Netzwerk "Jappy" fiel er durch rassistische und antisemitische Bekundungen auf. Gern propagiert er das Motto seiner Oderfront: "Die Demokraten bringen und den Volkstod!" So zuletzt am 25.01.2011 in einem Gästebuch bei "Jappy". Allerdings verzichtete er dabei auf eine Darstellung des Bürgermeisters von Schwedt, Jürgen Polzehl und des SPD Landtagsabgeordneten, Mike Bischoff. Die Verknüpfung von Text und Bild auf einem T-Shirt hatte nämlich im Dezember 2010 zweier seiner Kameraden eine mittlerweile rechtskräftige Verurteilung wegen Beleidigung des Bürgermeisters zu einer deftigen Geldstrafe vor dem Amtsgericht Schwedt eingebracht.

Der geschasste Feuerwehrmann scheint Probleme mit dem Gesetz gehabt zu haben. Anders lässt sich die Formulierung "Der Ausschluss erfolgte auch vor dem Hintergrund des erforderlichen vertrauensvollen Zusammenwirkens der Polizeikräfte mit der Freiwilligen Feuerwehr in Gefahrensituation" kaum erklären.

Herr L., der sich im Privaten mit der Feuerwehrarbeit identifizierte – Autokennzeichen 112, das Feuerwehrmotto "retten, löschen, bergen, schützen" an der Heckscheibe, aber auch Thor Steinar Werbung an der Stoßstange - äußert sich nur sehr zögerlich zu der Entlassung. Er bestätigt aber, dass er nicht mehr bei der Freiwilligen Feuerwehr Schwedt ist.

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antiantitanti schrieb am 18.03.2011
@sia
Danke für deine Hinweise bezüglich Jappy. Nur eines geb ich zu bedenken: Nicht die Rechten aber die Rechtsradikalen, die meinen wir beide bestimmt, sind leider keine verschwindend geringen Bestandteile unserer Gesellschaft mehr. Was für einen Einfluß auf die Gesellschaft sie erringen können, wenn man sie ,wie es einige wollen, nur ignoriert, kann man sich dann in Sachsen und MV ansehen. Da brauchen wir gar nicht mal in die Zeit von 33 zurückgehen. Ungarn sollte in diesem Zusammenhang eine lebhafte Warnung für die europäische Demokratie sein und im Speziellen für die Deutsche.

antiantitanti schrieb am 17.03.2011
Na bitte, geht doch. Raus mit Nazis und deren Propagandaträgern aus allen öffentlichen Einrichtungen die dem demokratischen Staat und seiner Bürger dienstbar zu sein haben. Ist halt Schwedt und nicht das hinterwäldlerische(?) Templin, wo man mehrere Jahre braucht, bis man überhaupt darüber stolpert und die man dann auch noch öffentlich in Schutz nimmt. Ein Glück vermutlich, dass Svenni nicht in Templin, sondern bei SDT zu Hause ist.

Sia schrieb am 15.03.2011
Jappy hat spezielle Taskforces bzw. Teams, die sich NUR um Extremismus kümmern und speziell geschult sind. Es gab bereits auch in den Foren der Rechten Aufrufe, NICHT bei Jappy zu schreiben, da einem durch seine öffentliche Äußerung eine "Haussuchung" widerfahren ist. Die Rechten stellen einen verschwindent geringen Bestandteil der Gesellschaft dar. Da das Soziale Netzwerk ein Spiegelbild der Gesellschaft ist, lassen sich auch solche Gruppen leider nicht vollständig verhindern. Durch die jedoch strengen Statuten und Nutzungsregeln von Jappy, die durch die Moderatoren- oder Spezialteams umgesetzt werden, versuchen sie den Anteil jedoch unterdurchschnittlich gering zu halten.
Sia

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