[home]   [hintergrund]   [forum]   [blog]   [impressum]
<h1>info-portal rechtsextremismus</h1>
Nachrichten, Berichte, Analysen zum Rechtsextremismus in der Uckermark
 
[news]
news >> 2011 >> 110316_01

16.03.2011

Stühlerücken bei der NPD im uckermärkischen Kreistag

NPD-Frau legt ihr Mandat nieder

Prenzlau (ipr) Die 74-jährige Kreistagsabgeordnete der NPD, Irmgard Hack, hat ihr Mandat aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt, bestätigte Ramona Fischer, die Pressesprecherin der Kreisverwaltung Uckermark, auf Nachfrage. Als Nachrücker ist der 27-jährige Lastwagenfahrer Stefan Schulz aus Prenzlau vorgesehen.

Irmgard Hacks politisch größte Stunde schlug im Oktober 2008 als sie als älteste Abgeordnete die konstituierende Sitzung des uckermärkischen Kreistages eröffnen und bis zur Wahl des neuen Kreistagsvorsitzenden leiten sollte.

"Mein Lebensalter gibt mir das Recht, diese Sitzung zu eröffnen und ein paar Worte zu sprechen," erklärte die damals 72-Jährige. Dann setzte sie zu einer Rede an: "Weltweit brechen Banken zusammen. Weltweit drohen Wirtschaftskrise und Rezession." Der bisherige Kreistagsvorsitzende Roland Resch (parteilos) unterbrach sie kurzerhand mit dem Hinweis auf die Geschäftsordnung, dass sie die Sitzung zu eröffnen habe, nicht aber eine Rede halten dürfe.


Irmagard Hack (rechts) im ständigen Einsatz für ihre deutsche Jugend, Schöneiche 27.11.2010foto: andreas domma

Zweimal versuchte die rechtsextremistische Politikerin, sich gegen die Einwände von Roland Resch durchzusetzen. Sie sprach von "unwirksamer Erklärung" und "Verletzung der Demokratie", dann teilte sie den Abgeordneten mit, dass sie sich nicht in der Lage sähe, ihr Amt weiter fortzuführen. Abgeordnete und Besucher applaudierten. Die Sitzung war dann durch den CDU-Abgeordneten Hans-Otto Gerlach eröffnet worden.

Irmgard Hack hatte bei der Wahl am 28. September 2008 mit 2278 Stimmen das achtbeste Einzelergebnis von allen Kreistags-Kandidaten erhalten und mehr als ein Drittel aller NPD-Stimmen auf sich vereint. Die gelernte Krankenschwester lebt seit 1978 in der Uckermark. Seit 1993 ist sie in der NPD. In ihrem Wahlkampf profitierte sie von ihrem früheren Beruf als Gemeindeschwester, da sie viele Leute von damals noch persönlich kannte.

Das zweite in den Kreistag gewählte NPD-Mitglied, Andy Kucharzewski aus Schwedt, hatte bereits im Dezember 2009 die Partei verlassen und sein Mandat als parteiloser Kandidat wahrgenommen. Als dies der Kreistagsvorsitzende, Roland Resch, bekannt gab, erhielt Kucharzewski das erste und wahrscheinlich auch das letzte Mal Beifall von den Abgeordneten. Denn sehr schnell war klar geworden, dass Kucharzewski zwar die rechtsextreme Partei verlassen aber seine politischer Haltung nicht geändert hatte.

______________________________________

Norman G. schrieb am 25.03.2011
zeig mir deine schuhe, und ich sag dir wer du bist :)

______________________________________



Ihre Meinung

zurücknach oben