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news >> 2011 >> 110606_01

06.06.2011

Im Blickpunkt

Nazi-Kultstätte "Carinhall"

Templin (ipr) In einem Brief an die Redaktion des Anzeigenblattes "Blickpunkt" kritisiert ein Leser die unkommentierte Verwendung des Namens der Nazi-Kultstätte "Carinhall" in einem Artikel zum "2. Döllnsee-Wandertag", der vom Hotel Döllnsee-Schorfheide veranstaltet wird.

Der Leser mokiert sich über folgende Formulierung: "Auf halber Strecke erwartet ein Rastplatz bei Carinhall mit Erfrischungen auf die Wanderer. Laufmüde Kinder können von hier per Shuttle zur Obstwiese zurückgebracht werden, wo der Tag mit einem bunten Treiben gegen 18 Uhr ausklingt."

Carinhall war Hermann Görings pompöses Jagdschloss in der Schorfheide und gehört heute zu Templin. Der Name des Anwesens bezieht sich auf Görings Ehefrau, die 1931 verstorbene Carin Göring mit der er seit 1923 verheiratet gewesen war und für die der Obernazi in Carinhall ein Mausoleum errichtete. 1945 wurde das Anwesen von deutschen Soldaten gesprengt.

"Ist das nun Gedankenlosigkeit, Geschichtslosigkeit oder einfach nur Dummheit," sinniert der Blickpunkt-Leser aus Brüssow, "dass man Görings Gedenkstätte an seine Verblichene auf der ersten Seite eines Anzeigenblatts weiter leben lässt, als Abholort für laufmüde Kinder. Oder mögen sie einen Treffpunkt für nazistische Umtriebe ins Leben rufen?"

Man kann davon ausgehen, dass es sich hier um Gedankenlosigkeit der Blickpunkt-Redakteure handelt, denn die übernehmen nur ohne Änderung eine Pressemeldung des 4-Sterne Hotels Döllnsee-Schorfheidee. Anders gehen allerdings die Mitarbeiter der Templiner Zeitung mit dieser Veranstaltungsankündigung um. Die haben die entsprechende Passage einfach gestrichen.

Etwa 2007 hat "Carinhall" aufgehört offiziell zu existieren. Ein Findlingsstein mit der Aufschrift "Carinhall" wurde entfernt und auch auf Steinen, die als Wegweiserdienten wurde "Carinhall" entfernt, berichtet und kritisiert Roland Harder auf seiner Website, die mit zahlreichen historischen Fotos gespickt ist. Um so erstaunlicher ist es, dass dieser Name in der Pressenotiz des Hotels wieder auftaucht. Oder auch nicht. Wer nämlich nach Hotel Döllnsee im Netz sucht, wird bei 188 Treffern folgende Information finden: "Hotel Döllnsee ehemals Gästehaus von Carinhall".

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Erwin schrieb am 23.02.2012
Der Umgang der verantwortlichen Behörden mit dem geschichtlichen Ort zeigt deren geistige Armut. Warum wurden die Wegweiser übertüncht, der Findling mit der Aufschrift "Carinhall" entfernt ?-Wer dort hinfinden will,findet auch so hin.
"Geschichtsbewältigung" in der BRD.-Typisch !

Nemesis schrieb am 26.11.2011
Carinhall ist halt ein Ort mit Geschichte. Nur weil hier Herman Görings Geburtsstätte liegt ist das noch kein Grund von Extremismus oder einer Nazi-Kultstätte zu schwafeln.

michel schrieb am 15.06.2011
also norman, die wirklich wichtigen details sind da leider noch ungeklärt. war es die rechte hand des kratzers an der rechten arschhälfte? und wenn, dann zieht der nebel doch nach norden ab! und die säcke, die sind doch sicher auch braun im olympiastadion... im übriegen waren es pflichtbewusste 1-euro jobber die den stein so kreativ bemalten, das war schließlich ihr auftrag von amtswegen. eine mit öffentlichen geldern geförderte touristische infrastrukturmaßnahme.
mit dem esel durch uckermärkische pampa wandern gibts ja schon, ein nächster schritt in richtung touristische mobilmachung der region wäre die geführte wanderung mit marschgepäck und feldlager (und feldpostnummern natürlich...): "auf den spuren von göbbels, göring, himmler und co. -tauchen sie ein in die welt der supernazis!" ich seh sie schon anrollen, die busse mit den zahlungskräftigen veteranen und ihren jungen hilfsbereiten burschen... oder gibts das schon?

Norman G. schrieb am 08.06.2011
bei den sieben zwergen hinter den sieben bergen in der bahnhofstr. (von 33-45 adolf hitler strasse) hatte sich vorgestern jemand am arsch gekratzt.
bei der diesjährigen sackhüpfer weltmeisterschaft die im von nazideutschland erbauten olympiastadion stattfindet, befindet sich momentan papua neuguinea auf platz 1...
auf d. obersalzberg (von 33 bis 45 sperrbezirk) ist am späten nachmittag mit nebel zu rechnen der sich bis in den frühen morgenstunden nicht lichten wird...
So etwa??

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