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news >> 2011 >> 110722_01

22.07.2011

Drei Jahre nach dem Mord

Templin erinnert an den Tod von Bernd K.

Templin (ipr) Heute vor drei Jahren war der 55-jährige Bernd K. in Templin von zwei jungen Nazis brutal ermordet worden. Der Bürgermeister von Templin, Detlef Tabbert, und der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung, Rolf Siegmund, werden heute gemeinsam mit Angehörigen des Ermordeten ein Blumengebinde an dessen Grab niederlegen.

Bernd K. war in der Nacht zum 22. Juli 2008 von dem damals 22-jährigen Christian W. und Sven P. (18) durch die Templiner Innenstadt getrieben und in einer ihm gehörenden ehemaligen Böttcherwerkstadt am Mühlentor gequält, gewürgt und aus Mordlust zertreten worden.

Nach einem zähen Prozess waren dann die beiden Rechten zu 10 Jahren Jugendhaft wegen Mordes und zu 9 Jahren und 3 Monaten wegen Beihilfe zum Mord verurteilt worden. Während das Urteil gegen Christian W. der Revision standhielt, musste für Sven P. das Verfahren erneut aufgerollt werden. Am Ende dieses Prozesses wurde die Haftstrafe von Sven P. von zehn auf neun Jahre reduziert.

Sven P. schwieg wie schon in der ersten Hauptverhandlung zur Sache. Er war im Revisionsprozess lediglich bereit, zu sich selbst Auskunft zu geben. Das aber auch nur, weil er sich davon Vorteile versprach. So erklärte er dem Gericht, dass er seit Februar 2010 eine Alkoholtherapie mache und zusätzlich eine Teilnahme an einer Gruppentherapie „Abschied von Hass und Gewalt“ beantragt habe. Außerdem habe er eine Lehre als Maler begonnen. Über sein Verhalten in der Tatnacht sagte er, es sein dumm gewesen. Kein Wort der Entschuldigung, kein Wort des Bedauerns! Kein Eingeständnis der Tat!

Christian W. hatte es in diesem Jahr aus dem Knast heraus geschafft, sich mit einem Handy ein Profil in der Internet Community Jappy aufzubauen und sich darüber in rechte Netzwerke zu integrieren. Er bewegte sich in Gruppen wie Deutsche-Revolution-Community, Härtere Strafen für Kinderschänder, Ostara - wahres Ostern oder Odins Horde und kommunizierte dort mit Gleichgesinnten bis eine Nachfrage von gegenrede.info beim Brandenburgischen Justizministerium dem Spuk im Mai ein Ende bereitete.

Dass die Stadt ihr offizielles Schweigen bricht und in ein Gedenken wandelt, wurde höchste Zeit. Waren doch auch Templiner dabei, die sich bei Jappy zur Fangemeinde von Christian W. bekannten.

Über Bernd K.

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".," schrieb am 25.07.2011
sehr guter artikel!

Anti Anti Anti schrieb am 24.07.2011

was ist schlimmer als kindesmissbrauch? mord! für kindesmissbrauch wird von den nazis die todesstrafe verlangt. wir machen es nicht. nicht mal bei mord und das ist gut so.
dafür mal ein zitat für den nazi-ali, der ja nun auch nitsche entdeckt hat:
"Hinrichtung. ? Wie kommt es, dass jede Hinrichtung uns mehr beleidigt, als ein Mord? Es ist die Kälte der Richter, die peinliche Vorbereitung, die Einsicht, dass hier ein Mensch als Mittel benutzt wird, um andere abzuschrecken. Denn die Schuld wird nicht bestraft, selbst wenn es eine gäbe: diese liegt in Erziehern, Eltern, Umgebungen, in uns, nicht im Mörder, ? ich meine die veranlassenden Umstände."
gleichzeitig für monique, die für todesstrafe plädiert aber der es egal ist, wenn ein mörder noch hassseiten im internet bedienen darf.

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