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08.03.2012 Sportgerichtsverfahren gegen rechtsextremen Fußball-SchiedsrichterMann in Schwarz endgültig vom Platz gestelltPinnow (ipr) Der rechtsextremistische Fußballschiedsrichter David W. aus Schwedt darf wegen seiner rassistischen Äußerungen auf seinem Facebook Profil kein Fußballspiel mehr leiten. Er wurde von der Schiedsrichterliste gestrichen. Das entschied am Dienstagabend das Sportgericht des Fußballkreises Ost-Uckermark.
Der Ex-Schiedsrichter hatte unter anderem auf einem Song der Nazi-Band Landser verlinkt in dem es heißt: "Die ganzen scheiß Kanacken stinken wie die Pest/ Und wie sie Fußbal spielen, dass gibt dir den Rest/Keine Ahnung vom Leder kicken/ Doch im Knoblauch fressen und Esel ficken" und "Schiedsrichter - Jude! Das war Faul!/ Und nach dem Spiel, da gibt’s aufs Maul". Derartige menschenverachtende Äußerungen seien mit der Satzung der Verbandes nicht vereinbar, so das Gericht. In der Satzung heißt es im § 2 Absatz 2, dass der Verband "rassistischen, verfassungs- und fremdenfeindlichen Bestrebungen und anderen diskriminierenden oder menschenverachtenden Verhaltensweisen entschieden entgegen" tritt. David W soll sich damit verteidigt haben, dass er ja das Facebook-Profil sofort gelöscht und sich entschuldigt habe. Das reichte dem Sportgericht nicht. Es ist der Meinung, dass ein Schiedsrichter, der ja ein Spiel leite, eine Vorbildfunktion habe. Der sei David W. nicht gerecht geworden. David W. hat nun zehn Tage Zeit Berufung gegen dieses Urteil einzulegen. Es war das erste Mal in Brandenburg, dass sich eine Sportgericht mit einem derartigen Fall befassen musste. Der Geschäftsführer der Landes-Fußballverbandes Brandenburg, Michael Hillmann, sprach von Neuland und lobte das konsequente Urteil. Er sei sich sicher, dass auch die Vereine das Urteil mittragen werden. Angelika Thiel-Vigh, Leiterin der Koordinierungsstelle "Tolerantes Brandenburg" im Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, begrüßt das Urteil ebenfalls. Sie ist besonders zufrieden über den Weg dorthin. Das Verhalten David Ws. sei sehr intensiv diskutiert worden und man habe dann demokratisch in den Strukturen auf Kreisebene entschieden, ein Sportgerichtsverfahren einzuleiten. Der Deutsche Fußball Bund ist Kooperationspartner von "Tolerantes Brandenburg" im Kampf gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit. ______________________________________ Anno schrieb am 18.03.2012 ______________________________________ Ihre Meinung |