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news >> 2012 >> 120316_01

16.03.2012

Nazis unterwegs

Heldengedenken in Lübbenow

Lübbenow (ipr) Vergangenen Sonntag feierten knapp 40 Nazis aus Mecklenburg-Vorpommern ungestört ihr Heldengedenken und legten zwei Blumengestecke am Gedenkstein für die gefallenen Soldaten des 2. Weltkrieges in Lübbenow in der Gemeinde Uckerland nieder.


Gedenkstein in Lübbenowfoto: ipr

Nach eigenem Bekunden war das Niederlegen der Gestecke in einen Wandertag eingebunden. In Lübbenow soll es ein feierliches Gedenken passend zum Datum gegeben haben. Neben der Gesteckniederlegung soll es Redebeiträge gegeben haben, die sich mit dem Heldengedenktag befassten. Nach dem gemeinsam gesungenen Treuelied soll es dann in Reih und Glied wieder zurück nach Mecklenburg-Vorpommern gegangen sein. So ist es jedenfalls auf der Nazi-Website "mupinfo.de" nachzulesen

Die Schleife des einen Blumengestecks war mit einer Liedzeile des führenden NS-Dichters Heinrich Anacker beschrieben, der zahlreiche Marschlieder für die Hitlerjugend getextet hat.

Das passende Datum war der Sonntag vor dem 16. März. Adolf Hitler hatte 1939 angeordnet, den "Heldengedenktag" auf den 16. März zu verlegen. Das war der Tag an dem 1935 die Wehrpflicht wieder eingeführt wurde. Sollte dieser Tag nicht auf einen Sonntag fallen, sollte der "Heldengedenktag" am Sonntag vor dem 16. März begangen werden.

Die wandernden Nazis gehören laut Inschrift des zweiten Gestecks zum "Jugendbund Pommern". Das ist laut Verfassungsschutz eine rechtsextremistische Gruppierung aus dem früheren Landkreis Uecker-Randow. Bezüge bestehen unter anderem nach Borken, Eggesin und Viereck. Im Jahr 2010 war die Gruppierung insbesondere durch ihre Teilnahme an den Demonstrationen der NPD gegen "Kinderschänder" in Ferdinandshof, Schwerin und Neustrelitz aufgefallen.



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