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news >> 2012 >> 120511_01

11.05.2012

Ibraimo Alberto: Rassistische Beleidigungen auf dem Fußballplatz

Im Zweifel für den Angeklagten

Bernau (ipr) Das Verfahren gegen einen Bernauer Fußballer wegen rassistischer Beleidigung des ehemaligen Ausländerbeauftragten von Schwedt und dessen Sohn vor dem Jugendrichter des Amtsgerichts Bernau endete gestern mit einem Freispruch. Das Gericht ging zwar davon aus, dass es während des Spieles und möglicherweise auch danach rassistische Pöbeleien seitens der Bernauer Fußballer gegeben habe, sah diese aber dem 19-jährigen Angeklagten als nicht nachgewiesen an.

Richter "gnadenlos“ Müller hatte sich lobenswert viel Zeit für die Urteilsfindung genommen. Drei Verhandlungstage und 13 Zeugen hatte es gedauert bis gestern die Plädoyers gehalten werden konnten.

Zwei Anklagepunkte waren zu klären: Die beleidigenden Äußerungen "Hurensohn“ und "Neger" während eines Fußballspieles am 12. März 2011 gegenüber Arlindo Alberto und die beleidigenden Äußerungen "Alter-Sau-Neger“ und "Sau“ nach diesem Spiel gegenüber Ibraimo Alberto.

Im ersten Fall hatte schon der erste Prozesstag die Erkenntnis gebracht, dass die Äußerungen nicht vom Angeklagten, Nico D., stammen konnten. Ibraimo Alberto hatte das in seiner Zeugenanhörung vor Gericht bestätigt. Dementsprechend plädierten alle Parteien in diesem Anklagepunkt auf Freispruch.

Im zweiten Anklagepunkt stützten sich Staatsanwalt und Nebenklage in ihrer Forderung nach Verurteilung auf die Aussagen von Ibraimo Alberto und zwei Schwedter Spielern.

Ibraimo Alberto und Philipp U. hatten den Angeklagten eindeutig als Beleidiger identifiziert. Dabei hat Philipp U. die Worte "Neger, geh nach Hause!“ gehört. Ein dritter Zeuge hatte diese Worte auch gehört, konnte sie aber niemandem zuordnen. An die in der Anklage genannten Worte "Alter Sau Neger“ und "Sau“ konnte sich außer Ibraimo Alberto niemand erinnern.

Philipp U. hatte in seiner Aussage bei der Polizei den Spieler mit der Trikotnummer 15 als den Beleidiger genannt. Vor Gericht hatte er erklärt, dass er diese Worte aus dem Mund des Angeklagten vernommen hätte. Der trug aber nicht die Rückennummer 15 sondern 17 auf dem Trikot. Auf diesen Widerspruch hingewiesen sagte Philipp U., der Angeklagte sei doch der Spieler mit der Rückennummer 15. Für den Staatsanwalt war das ein Beleg für die Schuld des Angeklagten. Der Richter ging in seiner mündlichen Begründung gar nicht auf diese Aussage ein.

Die Verteidigerin warf Ibraimo Alberto zu viele Aussage-Varianten vor. Richter Müller hielt ihm vor, dass er auf einem Foto, den falschen Spieler als Beleidiger identifiziert hatte, ging aber nicht darauf ein, dass er immer gesagt hatte, es war der Spieler, der die Rote Karte erhalten hatte, der von seinen Mitspielern festgehalten wurde, der ihn beleidigt haben soll. Und das war eindeutig der Angeklagte.

Die Verteidigung stützte sich auf die Aussagen der Bernauer Spieler, die zwar Aggression beschrieben, die aber keine Beleidigungen und schon gar keine rassistischen gehört haben wollten. Die Bernauer versuchten Ibraimo Alberto als Angreifer darzustellen und den Angeklagten als Opfer. Es gelang weder Richter noch Staatsanwalt, deren Aussagen zu erschüttern. Der Angeklagte erklärte dann auch in seinem Schlusswort, dass er sich nie bei Ibraimo Alberto entschuldigen werde. Wörtlich: "Ich habe kein Problem, mich zu entschuldigen, wenn ich etwas getan habe. Ich werde mich nie bei Ihnen (Alberto) entschuldigen. Im Gegenteil.“ Der Angeklagte ist der Meinung, dass sich Ibraimo Alberto bei ihm zu entschuldigen habe, weil er dafür ist, dass er ein dreiviertel Jahr mit dem Vorwurf leben musste, ein Nazi zu sein. Er müsse sich auch beim FSV Bernau entschuldigen.

Anklage und Nebenklage hatten die Aussagen der Bernauer als Gefälligkeitsaussagen unter Freunden bewertet, konnten damit aber beim Gericht nicht durchdringen. Der Richter sagte, dass man auch in Erwägung ziehen müsse, dass die Zeugen ganz nah am Geschehen dran waren und deshalb zu ihren identischen Aussage kamen.

Ein gewichtiger Zeuge war ein Bekannter von Ibraimo Alberto, der während des Spiels neben ihm gestanden hatte und ihn nach dem Spiel zurückhalten wollte. Er sagte vor Gericht, dass er keine rassistischen Äußerungen gehört habe.

Letztendlich hatte die Beweisaufnahme den Richter nicht überzeugt, dass der Angeklagte auch der Schuldige ist. Deshalb Freispruch.

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Norman G. schrieb am 06.06.2012
3xanti. sturm88 schwedt habe ich mir mal eben so aus den fingern gesogen .. frei erfunden .. gelogen .. oder einfach: etwas übertrieben...;)
imkerliche grüße
Norman G.

anti anti anti schrieb am 31.05.2012
@politisch blinder paul binde
sieh in deine gläserne nazikugel und kipp dir noch einen hinter die binde. was du stöckchen nennst ist in der realität faschistoid-zynische provokation. haupsach der schuß menschenverachtung fehlt nicht. falls du zu einfälltig bist, deutsch zu verstehen: herr alberto ist und bleibt deutscher. - genau wie die namibianer mit deutschen wurzeln solange afrikaner sind, bis sie sich ev. ein anderes land, das nicht auf ihrem heimatkontinent liegt, als nächstes domizil aussuchen. am ende: nazi tröstet nazi und die roten springen über das stöckchen namens menschenverachtung. zum glück.
doch was machen die nazis? :sie naschen aus der hitlertüte und kriechen noch weit unter dem stöckchen durch den kot hindurch
ach so und normen-sauerkrautowitsch - du kannst mal subotnik einlegen und den reissack wieder aufstellen. herr a. wohnte mal anfänglich tiefer als im 5. stock und tatsächlich landeten die besagten gegenstände auf seinem balkon. aber klär doch mal bitte auf, wo du das her hast, dass a. was von sturm 88 sdt erzählte

Irmela Mensah-Schramm schrieb am 26.05.2012
Am Himmelfahrtstag, dem 17. Mai 2012 fuhr ich nach Schwedt um NS-Schmierereien und Aufkleber aufzuspüren und dann auch zu beseitigen. Lange mußte ich nicht suchen. Ich wurde massiv fündig: 156 Aufkleber, vor allem von "Freies Netz", 3 Hakenkreuze und 2 "SS" Runen. Sicher ist Schwedt vielleicht nicht am schlimmsten dran, aber gehört eben zu den Orten, wo sicher noch zu oft weg geschaut wird. Es macht aber auch keinen Sinn, an den großen JN-Aufklebern nur nur die Ecken wegzumachen. Diese ekelhafen Sticker müssen wirklich r e s t l o s beseitigt werden!
Drei ältere BürgerInnen sagten zu mir spontan von sich aus, dass es schlimm sei in Schwedt. Dies bestätigen auch die Funde von rassistischen Aufklebern der "Neuen Weltordnung"! Nicht nur in Schwedt wurde ich derart fündig, sondern auch in Angermünde und Bernau!
Die Nazis kann man ja nun nicht so einfach nur ignorieren, das Problem des sichbaren Rassismus und Neonazismus kleinreden, um den Imageschaden von der Stadt fernzuhalten.
Meine Projekte mit Ibraimo Alberto vor einigen Jahren waren von ausgezeichneter Zusammenarbeit, die ich vermisse.
Ich bin mir bewußt, dass ich mit meinen Aktionen in den Städten Brandenburgs, in Berlin und den anderen Bundesländern auf etwas aufmerksam mache, was aber nicht sein darf - und vor allem was man vor Ort nicht wahr haben will.
Ich bin gern intolerant gegenüber der Tolerierung von Hass und damit dem Mißbrauch der Toleranz!
Denn Meinungsfreiheit hat Grenzen! Sie endet, wenn Hass und Menschenverachtung beginnt!
Das bin ich Ibraimo Alberto schuldig!
Als Mitmensch und Mitstreiterin.

Norman G. schrieb am 15.05.2012
apropro zweifel...ist ja schon ne weile her aber einem reporter vom dradio (http://www.dradio.de/dlf/sendungen/sport/1253986/) hatte elo sambo mal erzählt er müsse im 10. stock wohnen weil ihm jungs vom sturm88 schwedt ständig flaschen und steine gegen sein fenster schmeißen.aber in meiner wochenzeitung stand mal dass dem gar nicht so sei denn sein wohnsilo hat nur 5 etagen. ja was stimmt denn nun? ich bitte um aufklärung.
imkerliche grüße

Margitta Mächtig schrieb am 12.05.2012
Auch im Kampf gegen Rechtsextremismus, Neofaschismus, Menschenverachtung und Fremdenfeindlichkeit muss das Rechtsstaatprinzip gelten, zu dem unbestritten zählt ja, "Im Zweifel für den Angeklagten". Das ist unabdingbar für einen Rechtsstaat und wir sollten froh sein, dass es so ist.

Paul B. schrieb am 11.05.2012
Na dann will ich doch mal wieder in meine Glaskugel schauen und Vorhersagen was nun folgt.
Staatsanwalt und der afrikanische Ausländerbeauftragte werden in die nächste Instanz gehen weil nicht sein darf was politisch nicht so gewollt ist. Und das geht so lange bis man einen willigen Richter findet der das "richtige Urteil" fällt.
Da kann man ja auch mal beim Blogwart nachfragen. Der kennt sich damit aus. Hat er nicht auch einen Richter gefunden der in einer verbalen Auseinandersetzung mit einem NPD`ler dann das politisch richtige Urteil in zweiter Instanz "gefunden" hat? Stand da nicht Aussage gegen Aussage und auch da hätte man "im Zweifel für den Angeklagten" entscheiden müssen? Das wird schon noch mit dem Fußballspieler. Der wird so lange vor Gericht gezerrt bis er es sich überlegt in die nächste Instanz zu gehen, weil es dann einfach nur eine Rechenaufgabe ist. Lieber Strafe zahlen oder sich auf das Risiko weiterer Prozesskosten einlassen. Schon deshalb wird der Afrikaner in die nächste Instanz gehen wollen...da wird doch wohl noch ein Trostpflaster in Euro bei rausspringen für den Mann und ein vaterländischer Verdienstkeks aus der Lenintüte für den "Helden von Schwedt". Öffentlichkeit, Interviews, Fersehauftritte...man muß schon zusehen das man ein z-Promi bleibt...soll ja auch Geld einbringen.
@altruist
Nicht vergessen: das ist hier ein Blog in dem Beiträge vor Veröffentlichung erst "Zensurgelesen" werden. Ein Blog ist auch kein raum für Gespräche. Das macht man in einem Forum (obwohl sich das hier fälschlicherweise so nennt) Es macht kein Sinn hier an einer Diskussion teilzunehmen. Ab und an mal ein Kommentar, dann können die anderen sich wieder mit sich selbst unterhalten und wie wilde Hunde um die Katze herumspringen und sie anbellen, reicht völlig. Das führt dann soweit, daß sich 3xanti-nadinchen in einem der letzten Beiträge sich dreimal selbst hintereinander bequatscht hat. Wie du ja siehst, gibt es bei von uns unkommentierten Beiträgen keinerlei Gespräch.
Also, bleib ruhig...hat keinen Sinn. Mal ab und zu einen Stöckchen hinhalten damit die Roten drüber springen können und sich selbst blamieren mit ihren beleidigenden Sinnlosigkeiten ohne Inhalt.
Lieber die Zeit besser nutzen und die deutsche Jugend aufklären.
Grüße vom Paulchen

Irmela Mensah-Schramm schrieb am 11.05.2012
Wer glaubt, dass in Schwedt nur eine einzelne Person rassistisches Gedankengut in sich trägt, irrt gewaltig! Schuldig war mit Sicherheit keine einzelne Person, sondern jene Menschen, die jahrelang diese Zustände ignoriert und gebilligt haben. Was Ibraimo Alberto all die Jahre ertragen mußte, ist ein unerträglicher Skandal für sich!
Solange die verantwortlichen Politiker sich mehr um den "guten" Ruf ihrer Stadt sorgen, als um das Wohlergehen ihrer Mitmenschen, wird sich an diesem Zusatnd nichts ändern.
Dies betrifft übrigens nicht nur Schwedt!
Ich selbst mache ähnliche Erfahrungen wie Ibraimo Alberto, zwar nicht mit rassistischem Hintergrund, jedoch üble neonazistische, sexitische Beleidigungen und Bedrohungen, dies fortlaufend!
Die Meinung der Polizei: Neonazis haben auch ein Recht auf "Freie Meinungsäußerung"!
Ibraimo, das verspreche ich Dir: Ich werde gegen diese Zustände wie Rassismus, Neofaschismus,Heuchlerei, Scheinheiligkeit und Ignoranz weiter ankämpfen. Ich danke Dir für die wunderbare gemeinsamen Projekte für Demokratie und Menschenwürde, die Dir leider in Schwedt nie zuteil wurde!
Irmela Mensah-Schramm

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