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30.07.2012 NPD-Pressefest: NPD heizt die Stimmung weiter anNach dem Brand ist vor der MenschenkettePasewalk (ipr) Nachdem rund zwei Wochen vor dem geplanten Pressefest des NPD-Blattes "Deutsche Stimme" in Pasewalk/Gehege auf dem Festgelände ein Stall brannte, ruft das Bündnis "Vorpommern: weltoffen, demokratisch, bunt!" erneut zu friedlichem Protest auf. Die Staatsanwaltschaft Neubrandenburg ermittelt mittlerweile wegen Brandstiftung. "Die Vorbereitungen zu einer Menschenkette von Pasewalk nach Viereck und einem anschließenden Stadtfest in Pasewalk laufen auf Hochtouren. Gemeinsam soll ein deutliches friedliches Zeichen gesetzt werden, dass das Pressefest, seine TeilnehmerInnen und die dahinter stehende Ideologie weder in Pasewalk noch anderswo willkommen sind. Entsprechend des Grundkonsenses des Bündnisses werden alle Formen von Einschüchterung oder gewalttätiger politischer Aktion abgelehnt und verurteilt", heißt es in der Erklärung des Bündnisses. Vermeintliche Logik der Gewalt Für die NPD waren die Brandstifter schnell ausgemacht. Der Brand des Stallgebäudes wird auf der Website des Landesverbandes als "linksextreme Brandstiftung" bezeichnet. Für die NPD ist "der erneute rote Terror die logische Konsequenz der Allianz von selbsternannten Demokraten und linken Extremisten". Für die "gerichtsfeste Identifizierung der Brandstifter von Viereck" haben die Rechtsextremen mittlerweile 8000 Euro Belohnung ausgesetzt. Beweise für diese Verdächtigung legt die NPD allerdings nicht vor. Auch ist die Beschreibung des Tatherganges abwegig und bis heute nicht korrigiert: "Nach bisherigen Erkenntnissen verschafften sich unbekannte Linksextremisten Zugang zum Gelände auf dem am 11. August das Pressefest der Deutschen Stimme stattfinden soll indem sie den Maschendrahtzaun mit einem Seitenschneider zerschnitten. Anschließend hebelten sie das Giebelfenster der darauf befindlichen Scheune auf und setzten diese mittels mitgebrachter Reifenteile in Brand. Die Scheune brannte bis auf die Grundmauern nieder." Dagegen gilt das Feuer am Gehege bei der Freiwilligen Feuerwehr Pasewalk als Dachstuhlbrand. "Durch den Einsatz gelang", so die Beschreibung, "den größten Teil des Daches zu retten bzw. den Totalschaden zu verhindern. Dennoch hat die Photovoltaikanlage erheblichen Schaden genommen." Dazu gibt es auch Fotos, die belegen, dass der Stall nicht bis auf die Grundmauern niedergebrannt ist. [siehe auch] Nach Informationen von gegenrede.info soll es auf den Gelände ursprünglich eine Videoüberwachung gegeben haben, was aber von Seiten der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg nicht bestätigt werden konnte. Von dort war lediglich zu hören, dass man weiterhin Zeugen anhöre, es aber bis jetzt keine Tatverdächtigen gäbe. Der Brand wird von den Nazis als konsequente Fortsetzung der Gründungsveranstaltung des Bündnisses Anfang Juli im Pasewalker Lokschuppen konstruiert. Das Protokoll dieser Veranstaltung war in NPD-Hände geraten und unter der Überschrift: "Terrorakte gegen DS-Pressefest geplant" in Auszügen veröffentlicht worden. In der Diskussion ging es allerdings nicht um Brandstiftungen sondern um Straßenblockaden oder die Möglichkeit durch einen Rohrbruch die Zufahrtsstraße zum Festplatz unpassierbar zu machen. ______________________________________ Selbstspekulierer schrieb am 07.08.2012 Selbstdenkend schrieb am 02.08.2012 ______________________________________ Ihre Meinung |