Zum Jahresauftakt Hausdurchsuchungen

Den Schwarzsprayern auf der Spur

Schwedt (ipr) Die Staatsanwaltschaft Franfurt/Oder hat bestätigt, dass die Wohnungen von zwei Nazis in Schwedt durch Beamte der „Mobilen Einsatztrupps gegen Gewalt und Ausländerfeindlichkeit“ (MEGA) durchsucht worden sind. Die Durchsuchungen stehen laut Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit dem Diebstahl und dem Besprühen von mehreren Stolpersteinen mit schwarzer Farbe in Schwedt.

Außerdem erhofft sich die Polizei von den Durchsuchungen, die bereits vergangenen Donnerstag stattfanden, Informationen über das Besprühen einer Gedenktafel zur Erinnerung an die Zerstörung der jüdischen Synagoge in Schwedt.

In der Nacht zum 9. November war die Gedenktafel an der Stadtmauer zur Erinnerung an die Zerstörung der jüdischen Synagoge durch die Nazis und die Pogromnacht komplett mit schwarzer Farbe übersprüht worden.

Zwei Wochen später wurden dann mehrere Stolpersteine, die an ermordete jüdische Schwedter erinnern ebenfalls mit schwarzer Farbe übersprüht.

Bereits im September waren am Bollwerk, zwischen den Uckermärkischen Bühnen Schwedt und Haus "Polderblick" vier Gedenksteine mit Messingplatte aus dem gepflasterten Gehweg herausgerissen und drei davon entwendet worden. Die Steine erinnerten an eine jüdische Familie, deren Angehörige Anfang der 1940er Jahre deportiert und ermordet worden waren.

Szenekenner sahen in dem Diebstahl der Stolpersteine und den Sprühaktionen eine Antwort der Nazis auf eine Aktion, die sich gegen rechte Graffiti und Aufkleber richtete. Vertreter des Schwedter Bündnisses gegen Fremdenfeindlichkeit, Politiker und Künstler hatten zu der Putzaktion "Fit" gegen Nazis aufgerufen. Daran beteiligten sich im September vergangenen Jahres etwa 70 BürgerInnen.

Bei den Durchsuchten soll es sich um NPD-Mitglieder handeln. Die Polizei beschlagnahmte einen Computer.

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