![]() Nachrichten, Berichte, Analysen zum Rechtsextremismus in der Uckermark |
28.02.2013 Militante Reichsbürger werden in der Uckermark aktivHeimsuchungenPinnow (ipr) Gestern wurden unter der Federführung der Dresdner Staatsanwaltschaft acht Wohnungen sowie eine Betriebsstätte der Anhänger des "Deutschen Polizei Hilfswerks" durchsucht. Eine Wohnung befand sich im Brandenburgischen Spremberg. Unterdessen mobilisieren die Grünen in der Uckermark für den Protest gegen eine Veranstaltung dieser militanten Reichsbürgertruppe in Haßleben. ![]() Uniform Ermittelt werde seit Januar gegen die Mitglieder des "Deutschen Polizei Hilfswerk" (DPHW) wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung, heißt es bei der Dresdner Staatsanwaltschaft. Bei den Durchsuchungen seien Uniformen, Speichermedien und verschiedene Unterlagen sichergestellt worden. Wie die Dresdner Staatsanwaltschaft weiter mitteilte, soll von einigen Mitgliedern der Vereinigung eine polizeiähnliche Uniform mit Aufschrift und Emblem getragen werden. Durch das Tragen der Uniform solle vorgetäuscht werden, dass es sich um eine mit hoheitlichen Aufgaben betraute Organisation handelt. Eine ganz kurze Geschichte Das "Deutsche Polizei Hilfswerk" wurde Mitte vergangenen Jahres in Sachsen gegründet. Behördliches Handeln ist in den Augen der militanten Reichsbürgertruppe Willkür. Dass dies nicht nur Sprüche sind, bewies das DPHW im November 2012. Da fallen 15 bis 20 Männer in Uniform über einen Meißener Gerichtsvollzieher her und hindern ihn an einer Zwangsvollstreckung. ![]() Emblem des DPHW In einer 50-minütigen Pressekonferenz, die vom dem auf Verschwörungstheorien spezialisierten Netzsender "Kulturstudio" im Dezember 2012 übertragen wurde, legitimierten vier Führungsfiguren des DPHW – Volker Schöne, Mario Benkert, Kerstin und Andreas Krautz - das gewalttätige Vorgehen gegen den Gerichtsvollzieher. Eine kleine Anfrage der Grünen im Sächsischen Landtag, darauffolgende Drohanrufe gegen den Abgeordneten aus den Reihen des DHPW, dazu massive Kritik aus den Reihen der CDU, weckten dann doch Polizei und Staatsanwaltschaft auf und ließen sie massiv zur Tat schreiten. Grenzlandprobleme Welche personellen Verbindungen den DPHW in die Uckermark bringen, sind derzeit noch unklar. Für den morgigen Freitag hat die Gruppierung eine Informationsveranstaltung in Hassleben angekündigt. Den Raum für die Veranstaltung hat sich der Schwedter Organisator, Frank Meier, ertrickst. Bei den Gastwirtsleuten entstand der Eindruck, Frank Meier würde seiner alten Profession, dem Verkauf von Kosmetika, nachgehen wollen. Dass er in Wirklichkeit eine Reichsbürgerveranstaltung durchziehen will, erfuhren sie erst durch den Besuch der Polizei. Die Reichsbürger-Truppe erhofft sich wohl als Trittbrettfahrer der aktuellen Sicherheitsdebatte in der Uckermark reichlich Zulauf. ______________________________________ Willi Mayer schrieb am 02.03.2013 Amtiantitanti schrieb am 28.02.2013 ______________________________________ Ihre Meinung |