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07.06.2013
Ex-Fußballschiedsrichter und aktiver Nazi
Schiri-Pfeife bleibt stumm
Schwedt (ipr) Die Bitte des Rechtsextremisten David W. wieder als Fußballschiedsrichter auflaufen zu dürfen, ist vom Vorstand des Ost-Uckermärkischen Fußballverbandes abgelehnt worden. Der Schwedter war im März 2012 wegen fremdenfeindlicher Äußerungen auf seinem Facebook-Profil von der Schiedsrichterliste gestrichen worden.

screenshot: ipr
Der Vorsitzende des Verbandes Frank Fleske bestätigte gegenüber gegenrede.info, dass David W. sich in einem Schreiben an den Vorstand gewandt und um Rehabilitation gebeten habe.
Der Ex-Schiedsrichter hatte auf seinem Facebook-Profil unter anderem auf einem Song der Nazi-Band Landser verlinkt in dem es heißt: "Die ganzen scheiß Kanacken stinken wie die Pest/ Und wie sie Fußball spielen, dass gibt dir den Rest/Keine Ahnung vom Leder kicken/ Doch im Knoblauch fressen und Esel ficken" und "Schiedsrichter - Jude! Das war Faul!/ Und nach dem Spiel, da gibt’s aufs Maul".
Derartige menschenverachtende Äußerungen seien mit der Satzung der Verbandes nicht vereinbar, so das Sportgericht vor 14 Monaten. In der Satzung heißt es im § 2 Absatz 2, dass der Verband "rassistischen, verfassungs- und fremdenfeindlichen Bestrebungen und anderen diskriminierenden oder menschenverachtenden Verhaltensweisen entschieden entgegen" tritt. Es war das erste Mal in Brandenburg, dass sich eine Sportgericht mit einem derartigen Fall befassen musste.
Auch diesmal habe sich David W. zwar für den Link auf den Landser Song entschuldig aber nicht erkennen lassen, dass er grundsätzlich etwas an seiner politischen Haltung ändern will, so der Verbandsvorsitzende. Deshalb sei eine Rehabilitation derzeit nicht möglich.
David W. ist mittlerweile im NPD-Kreisvorstand, hat wegen des Landser-Links eine Anklage wegen Volksverhetzung am Hals. Dazu noch eine zweite wegen versuchter Nötigung, und er ist fast immer dabei, wenn sich die NPD in der Uckermark öffentlich zeigt.
 
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