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news >> 2013 >> 130717_01

17.07.2013

Hass-Musik in Viereck oder Finowfurt

Auch wer zweigleisig fährt, kann unter die Räder kommen

Pinnow (ipr) Die doppelte Konzertanmeldung der "Märkischen Skinheads 88" am 27. Juli für ihr "Freiluftkonzert" sowohl im brandenburgischen Finowfurt als auch in Viereck in Mecklenburg-Vorpommern führt zu einer Kooperation der Bündnisse aus beiden Bundesländern gegen die Nazis.

Bei einem Treffen des Bündnisses "Vorpommern: Weltoffen, Demokratisch, Bunt" vergangenen Freitag in Pasewalk wurde beschlossen zweigleisig zu fahren und gemeinsam mit den Brandenburgern gegen das Konzert der Nazis zu demonstrieren. Demonstrationen wurden sowohl für Viereck als auch für Finowfurt angemeldet. Ein Bus-Shuttle zwischen den beiden möglichen Veranstaltungsorten wird eingerichtet.


screenshot: ipr

Die Veranstalter

Als Veranstalter präsentieren sich im Netz die "Märkischen Skinheads 88" (MS 88) Als Anmelder der beiden Nazi-Konzerte tritt der Veltener Robert Wolinski auf. Der 25-Jährige ist seit diesem Jahr Mitglied des Kreisvorstandes der NPD Oberhavel und seit längerem in der Rechtsrockszene aktiv. Gegenrede.info liegt ein Foto vor, das ihn hinter dem Banner der "Märkischen Skinheads 88" zeigt. Er soll federführend bei der Organisation von Rechtsrockkonzerten im "Speicher" in Oranienburg gewesen sein. Dazu organisiert "MS 88" auch Sportveranstaltungen, zum Teil mit musikalischem Rahmenprogramm wie im August 2012 in Finowfurt.

Laut Verfassungsschutzbericht 2011 konnten die Nazis in Oranienburg regelmäßig Konzerte und Musikveranstaltungen im auch "JuZ" genannten "Speicher" durchführen. Darüber hinaus wurden regelmäßig größere Feiern mit rechtsextremistischer Musik aus der Konserve organisiert. Der "Speicher" wurde von den Jungen Nationaldemokraten genutzt, wobei der Vertrag seit Ende 2011 nicht mehr besteht. Seitdem kam das Veranstaltungsgeschehen dort zum Erliegen.

Im Zusammenhang mit einer Razzia gegen die Berliner Naziband "X.x.X." soll im November 2011 auch die Garage von Robert Wolinski durchsucht worden sein. Er war laut den Potsdamer Neuesten Nachrichten damals beschuldigt worden sein, strafrechtlich relevante Tonträger mit volksverhetzenden Texten produziert und kommerziell verbreitet zu haben. Bei ihm sollen dann tatsächlich versandfertige CDs beschlagnahmt worden sein. Laut Verfassungsschutzbericht 2011 waren Mitglieder der rechtsextremistischen Musikszene in Velten von den Durchsuchungsmaßnahmen betroffen. Außerdem war dabei ein Luftdruckgewehr ohne waffenrechtliche Kennzeichnung sichergestellt worden.

Nachtrag

Im Anklamer Demokratieladen finden sich die Ansprechpartner für Verabredungen und Nachfragen. (Tel. 03971-241736, e-mail: info@demokratisches-ostvorpommern.de)



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