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28.08.2013 NPD im WahlkrampfKaum Plakate zu findenPrenzlau (ipr) Während die Jungen Nationaldemokraten einen Wahlkampf propagieren, der den Gegnern das Fürchten lehrt, halten sich die NPDler in der Uckermark doch sehr zurück. Unter der Überschrift "Wahlkampf in vollem Gange" feiert sich die NPD-Bum auf ihrer Website und zeigt dabei einen in Kampfmontur stehenden Kreistagsabgeordneten, Sven Bartel, der vorgibt, Plakate aufzuhängen. Wer nun durch Prenzlau fährt und nach Wahlplakaten Ausschau hält, der wird angenehm überrascht sein. Weit und breit kein NPD Wahlplakat. ![]() Sven Bartehl beim Plakatstemmen. Dabei hatte vergangenen Woche alles so gut ange- fangen. Kurz vor Eröffnung des Marktberges war es den NPDlern gelungen, unzulässi- gerweise knapp zehn Wahl- plakate an zehn aufeinan- derfolgenden Laternenmasten in der Nähe des Asylbe- werberheims zu platzieren. Rassistische Sprüche blieben allerdings aus. Kein "Gas geben", kein "Gute Heimreise", kein "Kriminelle Ausländer raus". Auch das Skandalplakat dieses Wahlkampfes "Geld für die Oma statt für Sinti & Roma" fehlte. Ganz defensiv wurde stattdessen gebettelt, seine Stimme doch mal einer anderen Partei zu geben. Mittlerweile sind die NPD-Plakate wieder verschwunden, und Sven Bartel sucht unterdessen bei Facebook nach einem Metalldetektor passend zum Tarnanzug. Die Wahlplakate wird er damit aber nicht wiederfinden. Kritik aus den eigenen Reihen Pierre Dornbrach, Bundesschulungsleiter der Jungen Nationaldemokraten hält einen solchen biederen Wahlkampf für falsch. Der Brandenburger ruft seine rechten Kameraden zu einem echten Wahlkampf auf. Was er damit meint, ist auf der Website "aktion-widerstand" nachzulesen. Hier ein Zitat aus dem Text: "Es ist sinnvoller die Veranstaltungen unserer Bundesmarionetten zu besuchen, dort das Wort zu ergreifen, sie zu stören, unsere Flugblätter dort zu verteilen, sie lächerlich zu machen und ihnen das Fürchten zu lehren, als Dorf für Dorf oder Stadt für Stadt die Briefkästen zu füllen. Ich will damit nicht sagen, dass es vergebens wäre lediglich Flugis zu verteilen. Dennoch ist Angriff immer die beste Verteidigung. Um unsere Identität zu schützen müssen wir kaputt machen, was uns kaputt macht. Was wollen sie denn ausrichten, wenn wir ihre Bürgerdialoge und Volksversammlungen besuchen? Sie laden schließlich alle Bürger ein. Damit sollten auch wir uns angesprochen fühlen. Dabei müssen wir nur auf die Wahrheit aufmerksam machen. Sie müssen sich fürchten das Volk zu ihren Versammlungen einzuladen, vor Angst, dass wir auftauchen und sie bloßstellen. Ihre Knochen müssen zittern, wenn sie unseren Namen hören oder uns bereits von weiten sehen. Wir müssen aus unserer Verteidigungsecke raus und sie in die Ecke drängen. Sie sollen wanken und wir werden stoßen. Sie sollen bangen und wir werden nehmen, was uns gehört." Das Kaputtmachen wörtlich genommen So soll der NPD Landtagsabgeordnete Tino Müller (Mecklenburg-Vorpommern) vermummt und bewaffnet vermeintliche politische Gegner attackiert haben. Diese Vermutung legen Ermittlungen der Sicherheitsbehörden nahe, die diese gegenüber dem Nordkurier in Neubrandenburg bestätigt haben. Ausgelöst wurden die Ermittlungen durch einen Überfall, der sich vor knapp zwei Wochen in der Grimmer Straße in Greifswald ereignet hatte. Dort waren mitten in der Nacht aus drei Transportern 15 bis 20 vermummte Männer herausgesprungen und hatten knüppelschwingend die in den Hausflur geflüchteten Bewohner bedroht. Nachdem sie eine Scheibe der Haustür zerstört hatten, waren die Angreifer unerkannt verschwunden. Die Angegriffenen informierten die Polizei. Beamte entdeckten am Greifswalder Stadtrand drei Transporter auf die die Beschreibungen der Attackierten passte und nahmen die Personalien der Insassen auf. Darunter soll sich nach Recherchen des Nordkurier Tino Müller befunden haben. Ralf Lechte, der Sprecher der Staatsanwaltschaft Stralsund bestätigte am Montag , dass diese gegen Müller und drei weitere Verdächtige wegen „besonders schwerem Landfriedensbruch“ ermittle. Neben Tino Müller befanden sich auch sein Bruder Marko Müller, Norman Runge sowie der NPD-Stadtvertreter Daniel Ohm in dem Wagen. ______________________________________ Feldpostchristel schrieb am 30.08.2013 ______________________________________ Ihre Meinung |