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news >> 2014 >> 140417_01

17.04.2014

Zeugen haben es manchmal schwer

Im Vorbeifahren geschlagen

Prenzlau (ipr) Wie erst jetzt bekannt wurde, soll der Rechtextremist Sebastian F. Ende Januar in Prenzlau mal wieder zugeschlagen haben. Das behauptet jedenfalls das 41-jährige vermeintliche Opfer.

In den Abendstunden des 28. Januar befand sich Andreas F. vor der Filiale einer Supermarktkette am Georg-Dreke-Ring in Prenzlau. Er hörte mit seinem Smartphone Musik und benutzte dafür Ohrhörer. „Plötzlich bekam ich einen Schlag ins Gesicht,“ sagte der 41-Jährige. Ein Mann auf einem Fahrrad rauschte vorbei und soll gerufen haben: „Jetzt kannst du deine Freunde anrufen!“ Für Andreas F. war es schwer möglich dieser Aufforderung Folge zu leisten. Er hatte sein Smartphone beim Schlag fallen gelassen. Es war kaputt. Als Schläger hatte er Sebastian F. erkannt.

Am nächsten Morgen erstattete Andreas F. Anzeige auf der Wache in Prenzlau. Mehr als der Schlag wurmte ihn das kaputte Smartphone.

Man trifft sich mehrfach im Leben

Andreas F. war Zeuge in einem früheren Verfahren gegen Sebastian F. aus dem April 2013. Es ging dabei um Nötigung und Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Ein Jahr später wurde der Nazi dafür zu vier Monaten Haft verurteilt worden. Die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Der junge Mann lebe in einer stabilen Partnerschaft, gehe seit 2012 einer festen Beschäftigung nach, komme finanziell für zwei Kinder auf, und die letzte einschlägige Straftat datiere auf 2008 zurück. So die Argumentation des Verteidigers, der sich das Gericht anschloss.

Sebastian F. gilt als gewaltbereiter Nazi und steht unter Führungsaufsicht. Er war im Juli 2002 an der Ermordung der 16-jährigen Marinus Schöberl beteiligt und wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu 3 Jahren Haft verurteilt worden.



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