30.04.2014

Passend zum Holocaust-Gedenktag

NPD - Familienpolitik

Prenzlau (ipr) Während in Israel die Menschen anlässlich des Holocaust-Gedenktages der sechs Millionen ermordeten Juden gedachten, skandierten in Prenzlau Jugendliche mehrfach "Sieg Heil". Und die NPD durfte in der Friedrichstraße ungestört Wahlkampf betreiben.

Am Montag gegen 14:15 Uhr wurde die Polizei in Prenzlau über drei junge Männer informiert, die sich am Verladebahnhof in der Brüssower Straße aufhielten. Dabei wurde aus dieser Gruppe heraus dreimal "Sieg Heil" gerufen.

Die eingesetzten Polizeibeamten sprachen die Personen auf die Strafbarkeit ihrer Handlungen an und fertigten gegen die jungen Männer im Alter von 20, 22 und 23 Jahren Anzeigen wegen des Verdachts des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen an. Die Beschuldigten waren bisher nicht wegen Staatsschutzdelikten in Erscheinung getreten. Sie sind der Polizei allerdings wegen Straftaten der allgemeinen Kriminalität bestens bekannt.

NPD: Wahlkrampf in Prenzlau

Während die Polizei noch über den Bahnhof tobte, waren die drei NPD-Kreistagskandidaten schon längst wieder aus der Friedrichstraße verschwunden. Dort hatten Sven Gläsemann, David Weide und dessen Mutter Silvia Granzow-Schumacher vergeblich versucht, ihren braunen Schund unter die Leute zu bringen. Zum Protest dagegen war kurzfristig über Facebook mobilisiert worden. Entsprechend waren nur wenige Menschen vor Ort. Ein rechtzeitiger Informationsfluss an die lokalen Initiativen hat nicht stattgefunden.

Schwedt mobilisiert

Anders sieht es heute in Schwedt aus. Da ruft die Stadtverwaltung die Bürger auf ab 11:00 Uhr auf dem Vierradener Platz unter dem Motto "Flagge zeigen gegen Rechtsextremismus" gegen die Nazis zu demonstrieren. Eine weitere Protestveranstaltung soll kommenden Dienstag zur selben Zeit am selben Ort stattfinden. Für Dienstag wird auch das DEMOKRATIE-MOBIL der Koordinierungsstelle "Tolerantes Brandenburg" zur Unterstützung erwartet.