![]() Nachrichten, Berichte, Analysen zum Rechtsextremismus in der Uckermark |
04.06.2014 500 Ermittlungsverfahren gegen ehemalige "Thiazi" – Nutzer"Thiazi"-Hort PrenzlauPrenzlau (ipr) Heute Morgen wurde bei einer Durchsuchungsaktion bundesweit Nazis ins Visier genommen, die im rechtsextremen "Thiazi"-Forum aktiv gewesen sind. Wie bereits vor zwei Jahren war auch diesmal wieder ein Prenzlauer mit von der Partie. Alle stehen im Verdacht der Bildung beziehungsweise der Unterstützung einer kriminellen Vereinigung. Wie die zuständige Staatsanwaltschaft Rostock heute mitteilte, richten sich die Ermittlungen gegen 35 Beschuldigte in zwölf Bundesländern, darunter drei Rechtsextremisten in Brandenburg. Insgesamt wurden 38 Wohnungen oder Geschäftsräume durchsucht. Die Ermittlungen stehen im Zusammenhang mit dem ehemals bedeutendsten rechtsextremen Internetforum "Thiazi". Dort waren mehr als 30.000 Nutzer registriert. Über dieses Forum wurde über Jahre hinweg Schriften und Musik mit strafrechtlich relevantem Inhalt öffentlich verbreitet. Im Rahmen des Forums wurden verschiedene Diskussionsforen zu einer Vielzahl von Themen angelegt, in denen registrierte Benutzer insbesondere volksverhetzende Inhalte veröffentlichten. Dabei wurden auch solche rechtsextremistischen Lieder, Liedtexte und Musikalben veröffentlicht und zum Download ins Netz gestellt, die von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien auf den Index gesetzt worden waren. In Brandenburg wurde an vier Orten durchsucht: Brandenburg an der Havel, Potsdam, Velten und Prenzlau. Erst vor knapp zwei Jahren kam es durch Beamte des Bundeskriminalamtes zur Razzia gegen die Betreiber des Forums. Die Ermittlungen wären zu dem Zeitpunkt bereits seit drei Jahren gelaufen, hieß es damals. Das Portal wurde kurze Zeit später abgeschaltet. Auch damals war eine Wohnung in Prenzlau ins Blickfeld der Fahnder geraten. Einer der Hauptverantwortlichen von "Thiazi" soll aus Mecklenburg-Vorpommern kommen. Gegen den ehemaligen Erzieher und drei weitere Drahtzieher hat die Staatsanwaltschaft Rostock bereits vor über einem Jahr Anklage erhoben. Einen Termin für die Eröffnung des Prozesses gibt es bis heute nicht. Nach Worten eines Sprechers der Staatsanwaltschaft liegen inzwischen 14 weitere Anklagen vor. Während damals die Betreiber der Plattform Ziel der Durchsuchungen waren, traf es diesmal die Nutzer und Unterstützer. Die Beschuldigten sollen das Forum mit Spenden unterstützt oder im Forum Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verwendet haben. Die Auswertung der vor knapp zwei Jahren beschlagnahmten Computer soll laut Staatsanwaltschaft bis jetzt zu über 500 Ermittlungsverfahren geführt haben. ______________________________________ Irmela Mensah-Schramm schrieb am 04.06.2014 ______________________________________ Ihre Meinung |