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news >> 2014 >> 140717_01

17.07.2014

Extremograph 2014

Ein Überblick mit kleinen Fehlern

Pinnow (ipr) Der Brandenburger Verfassungsschutz hat einen neuen "Extremographen Brandenburg" veröffentlicht. Auf dem großformatigen Plakat sollen extremistische Standorte und Strukturen übersichtlich und auf einen Blick dargestellt werden. Was bringt das für die Uckermark?


Ausschnitt Barnim, Uckermarkscreenshot: ipr

Im Bereich des Rechtsextremismus dokumentiert der "Extremograph" den Angaben zufolge die Orts- und Kreisverbände der NPD und "Die Rechte" sowie die Verteilung ihrer kommunalen Mandate. Ebenso werden neonational- sozialistische "Freie Kräfte", Hass-Bands, Immobilien sowie das Gewaltpotenzial dargestellt.

Die zwei schwarzen Männchen sollen auf das rechtsextremistische Gewaltpotenzial hinweisen, dass in diesem Landkreis vorhanden ist. Es soll zwischen 30 und 60 Personen liegen. Das ist heftig, hat allerdings in den zurückliegenden zwei Jahren keinen Niederschlag in der Kriminalitätsstatistik gefunden. Da ist es eher so, dass wenige rechte Schläger für die Mehrheit der Taten verantwortlich waren.

Die schwarze Flagge steht für die "Freien Kräfte Schwedt/Oder", die mit ein paar Propagandaaktionen seit der Bundestags- wahl auf sich aufmerksam gemacht haben. Dass es sich hier um die umbenannte "Oderfront" handelt, erfährt der Betrachter nicht. Der Uckermärkische Ableger der "Kameradschaft Märkisch Oder Barnim" (KMOB), der in Templin und Angermünde beheimatet ist, lässt man unter den Tisch fallen.

Allerdings ist auch unklar, ob sich diese Leute nicht auch der Nazi-Partei "Die Rechte" angeschlossen haben. Die ursprüngliche KMOB um Robert Gebhardt und Jan Wulff firmiert jetzt als "Kreisverband Märkisch Oderland Barnim" von "Die Rechte". Das wiederum scheint bei den Redakteuren "Extremographen" noch nicht angekommen zu sein. Dort wird die KMOB noch getrennt vom Kreisverband zu den neonationalistischen "Freien Kräften" gezählt. Dabei sitzt Robert Gebhard auf NPD-Ticket sogar für "Die Rechte" im Kreistag Märkisch-Oderland. Das Kommunalwahlbündnis der beiden Parteien im Barnim, Märkisch-Oderland und der Uckermark spielt im Extremographen keine Rolle.

Ein "Ä" und ein "Ö"

Ein braunes Quadrat mit der Zwei darin steht für die zwei Kreistagsmandate der NPD in der Uckermark, die von Sven Gläsemann und David Weide besetzt werden. Der braune Kreis mit einem "Ä" steht für das Stadtverordnetenmandat von David Weide in Schwedt. Der braune Kreis mit einem "Ö" ist wohl vom Plakat gekullert. Er sollte eigentlich das Prenzlauer Stadtverordneten Mandat von Sven Gläsemann symbolisieren.

Die beiden Ortsverbände der NPD in Schwedt und Prenzlau werden durch braune Dreiecke dargestellt, und die Gitarre steht für die Rechtsrock-Band "Jungvolk", die schon seit zwei Jahren seit der ersten Thiazi-Razzia in der Öffentlichkeit schweigen.

Gebäude, die rechtsextremistisch genutzt werden können, zeigt der Extremograph für die Uckermark nicht. Im "Extremographen 2015" wird sich das ändern.

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