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news >> 2014 >> 140812_01

12.08.2014

Kommst du als Fremder nach Woldegk

Alltägliche Einschüchterung

Woldegk (ipr) Ein 14-jähriger Uckermärker wird in Woldegk (MV) von einer Glatze nazistisch angemacht und mit Drohgebärden angegangen. Er zeigt den Mann bei der Polizei an und begegnet auf der Wache Polizisten, die vorgegeben, nichts tun zu können.

Der Gymnasiast war mit seiner Großmutter in der Mühlenstadt Woldegk einkaufen. In einem Kaufmarkt an der Ziegelei soll - nach seinen eigenen Angaben - ein glatzköpfiger Mann durch Schnalzen auf sich Aufmerksam gemacht haben. Der Dickbäuchige hielt den Schüler vermutlich für einen Ausländer. Er soll den Rundkragen seines grauen Reebok T-Shirts beiseite geschoben haben. Dabei soll ein eintätowiertes Hakenkreuz mit Zahnrad sichtbar geworden sein.

Später soll der Nazi, der Sonnenbrille und kurze Hosen trug, Großmutter und Enkel zu deren Auto gefolgt sein. Als die Beiden im Auto saßen, soll er versucht haben, sie mit Drohgebärden einzuschüchtern. Als sie vom Parkplatz fuhren, erweckte er den Eindruck, als wolle er sich das Kennzeichen des Wagens merken.

Oma und Enkel fuhren zur ein Kilometer entfernten Polizeiwache, um den Mann anzuzeigen. Immerhin hat er dem Jugendlichen und seiner Großmutter in der Öffentlichkeit ein Hakenkreuz-Tattoo gezeigt. Auf der Wache wurde die Anzeige aufgenommen. Gleichzeitig soll ihnen mitgeteilt worden sein, dass man hier nichts machen könne. Man solle doch froh sein, dass nichts weiter passiert sei.

Das zur Schau gestellte Tattoo war das Logo der "Deutschen Arbeitsfront". Die hatte nach 1933 die Aufgabe, die deutschen Arbeiter in das "Dritte Reich" zu integrieren und damit den Gewerkschaften den Boden zu entziehen. Sie richtete sich aber auch gegen die strassertreue NS-Betriebszellenorganisation. Die 1995 verbotene Nazi-Gruppierung "Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei" tauschte für ihr Logo das Hakenkreuz gegen die Abkürzung FAP aus.

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Irmela Mensah-Schramm schrieb am 13.08.2014
Dieser Vorfall bringt es an den Tag und einen Beleg dafür, dass (und vor allem w i e ) Brandenburg doch auf gutem Wege sei, wie von der Bildungsministerin vor nicht allzu langer Zeit verkündet!
Dem Jugendlichen und auch seiner Großmutter mein Kompliment für ihre Courage, den mit dieser Angelegenheit befassten Polizeibeamten aber zeige ich meine ROTE KARTE !

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