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news >> 2015 >> 150224_01

24.02.2015

Diesmal wollen die Nazis in Prenzlau gegen Pädophile marschieren

Enrico zum Dritten

Prenzlau (ipr) Kommenden Samstag unternimmt der Rechtsextremist Enrico Pridöhl aus Schleswig-Holstein seinen dritten Versuch, in Prenzlau gegen Kinderschänder zu demonstrieren. Eine geplante Gegendemonstration ist vorerst wieder abgesagt worden.

Bisher ist Enrico Pridöhl mit zwei Demonstrationsversuchen in Prenzlau gescheitert. Konnte er sich im November noch mit dem Bahnstreik rausreden, mobilisierte er Anfang Januar lediglich zwei Personen: den NPD-Kreistagsabgeordneten David Weide aus Schwedt und sich selbst. Daraufhin war er gezwungen, die Veranstaltung abzusagen. Kurz darauf distanzierte sich David Weide öffentlich von der misslungenen Veranstaltungen und entschuldigte sich bei seinen rechten Kameraden.


Als sich Weide (links) und Pridöhl noch mochten.foto: ipr

Diesmal erhöhten die Ordnungsbehörden ihre Anforderungen an den Veranstalter und verlangten von ihm, sechs Ordner zu benennen. Da schien es Schwierigkeiten zu geben. Kurzzeitig hieß es, man werde wohl den Klageweg beschreiten müssen, um die Demonstration durchzusetzen. Doch Mitte Februar war klar, dass die Demonstration mit Fahnen und Transparente stattfinden kann.

Warum Enrico Pridöhl unbedingt in Prenzlau demonstrieren will, ist nie richtig klar geworden. Der Anhänger der Nazi-Kleinstpartei "Der III. Weg" hat sich dazu immer nur recht vage geäußert. Weil er es nun einmal dort geplant habe.

Dazu gibt es in Prenzlau derzeit keinen Vorfall, der Leute mobilisieren könnte. Aufgrund der Demo-Überschrift "Härtere Strafen für Pädophile" wäre es eigentlich aus Sicht der Nazis sinnvoller, im niedersächsischen Verden aufzumarschieren. Dort muss sich derzeit der sozialdemokratische "Systempolitiker" Sebastian Edathy wegen des Erwerbs und Besitzes von Kinder- und Jugendpornografie vor Gericht verantworten.

Bis gestern Abend hat Enrico Pridöhl bei Facebook 59 Menschen gefunden, die bereit sind, die Reise nach Prenzlau anzutreten. Allerdings sind darunter auch reichlich politische Gegner. Dazu gibt es noch 43 unsichere Teilnahmen. Insgesamt wird es also wieder schwierig, genügend Personen zu mobilisieren. Er kann froh sein, wenn zumindest seine sechs namentlich genannten Ordner kommenden Samstag mit ihm durch Prenzlau spazieren.



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