![]() Nachrichten, Berichte, Analysen zum Rechtsextremismus in der Uckermark |
02.04.2015 Die Facebook-Gruppe "Uckermark gegen Überfremdung und Asylmissbrauch" pfeift auf dem letzten LochOpferfantasien und VerschwörungsgedankenAngermünde (ipr) Dem Toleranzfest letzten Samstag auf dem Marktplatz hatten Angermündes Asylantenhasser nichts entgegen zu setzen. Jetzt soll eine Prügelattacke auf einen Angermünder Rechten im Februar und die Zerstörung des PKWs einer Kameradin in der vergangenen Woche die Asyl-Gegner wieder mobilisieren. Denn dafür soll der politische Gegner verantwortlich sein. Das jedenfalls deutet der Lautsprecher der Facebook-Gruppe "Uckermark gegen Überfremdung und Asylmissbrauch" an. ![]() ![]() Seit dem man in dieser Gruppe seine eigene Meinung sage, so Matthias Jenrich, komme es zu erheblichen Körperverletzungen und extremen Sachbeschädigungen. Ob er dabei an marodierende Geheimdienste (Ironie!!) als Täter denkt, an Asylbewerber, Unterstützer des Bürgerbündnisses für ein weltoffenes, tolerantes und gewaltfreies Angermünde oder an gegenrede.info, lässt er allerdings offen. Wörtlich schreibt er: "Eines Möchte Ich NOCH Loswerden seid dem einige Hier Ihre Meinung sagen kam es Zu Erheblichen Körperverletzungen und seit kurzem auch zu extremen Sachbeschädigungen An Eigentum einzelner Personen worüber nicht berichtet wird soviel zu freies buntes Angermünde was muss noch alles Passieren?" Keine Hirngespinste Eine Nachfrage bei der Polizei ergab, dass es in der Nacht zum Freitag in einem Innenhof in der Prenzlauer Straße in Angermünde tatsächlich eine Sachbeschädigung an einem PKW gegeben hat. Im täglichen Polizeibericht war das nicht vermeldet worden. Bei dem Wagen sollen alle vier Reifen zerstochen und die Scheiben eingeschlagen worden sein. Recherchen vor Ort ergaben dann, dass es sich um den PKW von Frau R. handeln soll. Sie war fleißig beim Einladen von Gruppenmitgliedern bei Facebook unterwegs und auch Ende Januar auf der misslungenen Nazi-Mahnwache hinter dem Asylbewerberheim dabei. Vermutlich ging es um sie als David Weide nach dem Misserfolg von einer eingeschleusten Provokateurin sprach: "... Ein weiterer wichtiger Grund für die Beendigung dieser Veranstaltung war dieser, daß eine eingeschleuste Provokateurin an dieser Veranstaltung teilnahm, obwohl ich dieser besagten Person schon im Vorfeld die Teilnahme an der Mahnwache untersagt habe! Ich habe die besagte Person aufgefordert den Veranstaltungsort zu verlassen, aber die eingeschleuste Provokateurin kam dieser Aufforderung nicht nach! Deshalb musste ich die Mahnwache vorzeitig beenden. ..." Bereits zuvor war R. auf Facebook von einem Schwedter Nazi und früheren Lebensgefährten als Spitzel bezeichnet worden. Gegenrede.info wollte von ihr wissen warum? Ihre knappe Antwort damals: "weil er behindert im kopf ist und dumme fantasien hat." Auf dem Facebook-Profil "Wahrheit für Schwedt" geht der Admin sogar noch weiter. Dort hält man die gesamte Gruppe für eine Geheimdienstgründung, die von denen auch gesteuert ist. Als Beleg dafür gilt die Tatsache, dass man sich nicht von der Frau distanzieren will. Da liegt es ja Nahe, dass dieser Frau, die massiven Stress mit ihren ehemaligen Kameraden hat, von einigen Linken das Auto zerstört wird. Hakenkreuz auf dem Oberschenkel Tatsächlich war ein Admin der Gruppe Anfang Februar in Angermünde verprügelt worden. Zwei Personen sollen dabei beobachtet worden sein, wie sie Max M. erst nieder- und sich dann mit dem Auto davon machten. Als Rettungssanitäter und Polizei zu Hilfe eilen wollten, soll es zu gewalttätigen Reaktionen des Mannes gekommen sein. Im Krankenhaus entdeckte man noch einen Schlagring in der Hosentasche und eine Hakenkreuztätowierung auf dem Oberschenkel. Ermittelt wird nun gegen Max M. wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Beleidigung, unerlaubten Waffenbesitz und Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Bei dem Überfall auf Max M. geht die Polizei anders als Matthias Jenrich allerdings nicht von einer politisch motivierten Tat aus. Der Bäckerlehrling hatte allerdings in der Vergangenheit auch noch andere Streitereien auszufechten. Nur vier Tage nach dem Überfall musste er sich in Schwedt vor dem Jugendrichter verantworten. Im Juli 2014 wollte Max M. seine ehemalige Freundin heimsuchen. Das fand die gar nicht gut und rief die Polizei. Im Ergebnis brachte ihm das ein Jahr Jugendhaft auf Bewährung wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung. Zugleich gab es die Ansage vom Richter, dass beim nächsten Mal an Bewährung nicht mehr zu denken sei. Da wusste der Richter noch nichts von den Ereignissen kurz zuvor. Max M. eignet sich denkbar schlecht als Opfer politischer Auseinandersetzungen. Der schafft sich von ganz allein. Keine Kommentare mehr möglich. Sorry!! |