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07.05.2015 Prozess um einem Überfall vom Mai 2012Widersprüche über WidersprüchePrenzlau (ipr) Gestern fand der zweite Prozesstag gegen zwei uckermärkische Nazis wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Schöffengericht in Prenzlau statt. Der eine, Steven W., soll das Opfer zu Boden geschlagen und dann getreten haben. Der andere, Ramon A., soll außerdem mit einem Rucksack voller Bierflaschen so fest auf den Kopf des Geschädigten eingeschlagen haben, dass die Flaschen zerborsten sind. Am zweiten Verhandlungstag gab es Fortschritte bei der Zeugenbefragung. Statt drei waren es diesmal nur zwei Zeugen, die fehlten. Allerdings konnte der diesmal anwesende Templiner Tobias F. nur indirekt zur Wahrheitsfindung beitragen. Er will von dem Angriff nichts mitbekommen haben, da er einzelne Teile des heruntergefallenen Handys des Angreifers Pierre R. von der Straße zusammenklaubte und der Tatort von der Stelle nicht einsehbar war. Nachdem ihm das Aufsammeln gelungen war, kamen die Kameraden auch schon zurück und sollen dann auch die ganze Nacht nicht mehr über den Überfall geredet haben. Pierre R. hatte sich zwar wie beim ersten Prozesstag für sein Fernbleiben nicht entschuldigt. Im Verlaufe des Morgens kam aber heraus, der Mann sitzt seit dem Vorabend in der Justizvollzugsanstalt Stralsund ein. Chris L. hatte am Morgen das Gericht angerufen und sich als immer noch krank gemeldet. Sowohl Staatsanwalt als auch die Verteidiger plädierten dafür, den Mann vorzuführen. Der Richter folgte dem nicht. Ein Staatsschützer erläuterte dem Gericht und den Verteidigern was die Brandenburger Polizei unter dem Konzept „Täterorientierte Maßnahmen gegen extremistische Gewalt“ versteht und dass die beiden Angeklagten Ramon A. und Steven W. ToMeG Zielpersonen sind. Er war auch der vernehmende Beamte nach der Tat. Er berichtete, dass Ramon A. in seiner Vernehmung Steven W. belastet hat. Steven W. soll den Rucksack voller Bierflaschen auf dem Schädel des Opfers geschlagen und hinterher damit sogar geprahlt haben. Außerdem will es Ramon A. gewesen sein, so die Aussage des Kripo-Beamten, der das heruntergefallene Handy von Pierre R. aufgesammelt hat. Am nächsten Prozesstag stehen noch Pierre R. und Chris L. auf der Zeugenliste. Beide waren bei dem Angriff dabei. Sie könnten aufklären, wer denn nun was getan hat. Beide werden vorgeführt werden. Gelingt das nicht, platzt der Prozess. Ein Verteidiger hat schon angekündigt in den darauf folgenden drei Wochen keinen Termin mehr frei zu haben. Ihre Meinung |