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news >> 2015 >> 150511_01

11.05.2015

Diverse Nazi-Aktionen

Rückblick und Ausblick

Pinnow (ipr) Nazi-Gegröle in Angermünde, Prozess in Pasewalk, Prozess in Prenzlau, Die Rechte mit neuem Vorstand, und ein Hakenkreuz am Prenzlauer Polizeirevier.

Die Polizei berichtet von drei Angermündern im Alter von 21 bis 25 Jahren, die im Stadtgebiet mit ausländerfeindlichen Parolen agiert haben. Bei Annäherung der Polizei flüchteten die Tatverdächtigen zunächst, konnten aber in der Nähe des Tatortes gestellt werden. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen. Ob mit agieren grölen oder sprühen gemeint ist und ob Tatort und Asylbewerberheim identisch sind, wird gegenrede.info noch klären.

Grabneider

Der Lautsprecher der „Asylantenhasser“ in Angermünde, Matthias Jenrich, bedauert öffentlich auf der Facebook-Seite des III. Weges, dass er nicht eingeladen worden ist, zum 8.Mai die Grabmale der beiden unbekannten Soldaten am Wolletzsee mit frischen Pflanzen zu bestücken. Während die Anhänger der Nazi-Partei die Gräber schon zum zweiten Mal mit frischem Grün versorgen, war Jenrich bisher wohl noch nicht auf diese Idee gekommen. Es gibt ja genug Gräber in der Uckermark denen ein wenig Pflege nichts schaden könnte. Neben Jenrich tummeln sich zwei ehemaligen Freie Nationalisten des Landkreises, Marian Fleske und Jean Paul Jäpel, ebenfalls auf den Facebook-Seiten. Zumindest in den Köpfen der Angermünder Nazis scheint die Kleinstpartei mittlerweile angekommen zu sein.

Landfriedensbruch vor Gericht

Am Montag wird vor dem Amtsgericht in Pasewalk der Prozess gegen Marvin K. Fortgesetzt. Er wird des Landfriedensbruches beschuldigt. Am Abend des 12. Oktober 2013 war die Polizei mit 120 Mann zu einem Grundstück zwischen Pasewalk und Viereck angerückt, um ein illegales Nazi-Konzert zu verhindern.

Vor der Absperrung bildete sich eine Gruppe von rund 100 Nazis. Aus dieser Gruppe heraus wurden die Polizisten mit Steinen und Flaschen beworfen. Vier Beamte wurden durch Wurfgeschosse leicht verletzt.

Anschließend versuchten mehrere der rechten Kameraden, die Polizeikette gewaltsam zu durchbrechen. Marvin K. soll sich mit den Worten: "Wir machen sie nieder!" auf die Polizisten gestürzt haben. Die Beamten sprachen von einer bisher nicht da gewesenen aggressiven Stimmung.

Marvin K. zählt zu den führenden Köpfen der Freien Kräfte Neuruppin/Osthavelland auch wenn er mittlerweile in Brandenburg/Havel wohnt. Die Truppe organisiert den Tag der deutschen Zukunft und reist mit entsprechenden Transparenten zu jeder Nazi-Demo, die erreichbar ist.

Schwänzen bringt dann nichts

Der 43 jährige Udo W. war Anfang April nach erneutem Nichterscheinen vor Gericht wegen vielfachen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen mit einem Strafbefehl über ein Jahr Haft belegt worden. Die Strafe wurde zu drei Jahren auf Bewährung ausgesetzt. Der Mann hat gegen den Strafbefehl Widerspruch eingelegt. Am 25. Juni startet dann der vierte Versuch vor dem Amtsgericht Prenzlau, die Herstellung und den Handel mit Nazi-Devotionalien juristisch aufzuarbeiten.

Die Rechte entmannt

Bereits am 2. Mai vermeldete die Nazipartei "Die Rechte" die Wahl eines neuen Landesvorstandes für Brandenburg auf ihrer Website. Landesvorsitzender ist René Herrmann, sein Stellvertreter ist künftig Robert Gebhardt. Gebhardt war führender Kopf der Kameradschaft Märkisch Oder Barnim. Beide sollen einstimmig gewählt worden sein. Über die weiteren Vorstandsmitglieder schweigt sich die Partei aus. Ein Dank an den bisherigen Vorstand fehlt ebenfalls in der Meldung. Ob Familie Mann weiterhin eine Rolle in der Partei spielen wird, ist derzeit noch unklar.

Fast vergessen

Mitte April soll Claudia H. mal wieder zugeschlagen und ein seitenverkehrtes Hakenkreuz in grün an die Giebelseite der Prenzlauer Wache gesprüht und danach auch selbst angezeigt haben. Augenzeugen berichten, dass Hakenkreuz sei zügig wieder entfernt worden.



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