![]() Nachrichten, Berichte, Analysen zum Rechtsextremismus in der Uckermark |
04.06.2015 Braune Brüder vor GerichtHandfester WahlkampfBernau (ipr) Zwei Barnimer Rechtsextremisten müssen sich seit gestern vor dem Bernauer Amtsgericht wegen Körperverletzung, Amtsanmaßung und Unterschlagung verantworten. Darunter auch ein Mann, der für die NPD im Kreistag sitzt. Eine Gruppe von Jugendlichen hatte während des letzten Kommunalwahlkampfes NPD-Plakate abgerissen und war dabei von fünf bis sechs Nazis beobachtet und dann zur Rede gestellt worden. Die Männer sollen alle Kapuzen-Sweatshirts der braunen Bruderschaft "Barnimer Freundschaft" getragen haben.
Marcel Z. soll sich als Polizeibeamter ausgegeben haben und von einem Jugendlichen den Ausweis verlangt und bekommen haben. Matthias B. soll den Ausweis an sich genommen und dem Jugendlichen einen Kinnhaken verpasst haben. Der Ausweis verschwand. Hausdurchsuchungen bei den beiden Nazis förderten den Ausweis auch nicht wieder zutage. Die beiden Männer waren von den anwesenden Jugendlichen auf Lichtbildvorlagen erkannt worden. Marcel Z. behauptete gestern, bei dem Vorfall gar nicht dabei gewesen zu sein. Er benannte eine Bekannte, die mit ihm zusammen gewesen sein soll. Diese Zeugin will das Gericht natürlich noch hören. Ein Polizist im Zeugenstand soll ausgesagt haben, dass er beide Angeklagte als Angehörige der "Barnimer Freundschaft" kenne und dass diese Bruderschaft aus sechs bis acht Personen bestehe. Es wird noch zwei weitere Prozesstage geben. Am 16. und am 29. Juni. Der Prozesstag am 16. Mai findet allerdings nur statt, um die Aussetzung des Prozesses zu vermeiden. Die Anhörung der Entlastungszeugin soll am 29. Juni stattfinden. Dann sollen auch die Plädoyers gehalten und das Urteil gefällt werden. Ihre Meinung |