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22.07.2015 Prozess um Gewalt am Rande der Angermünder SilvesterfeierAggression als NeujahrsfreudeSchwedt (ipr) Am Montag wurde ein 21-jähriger Angermünder vor dem Jugendrichter am Amtsgericht Schwedt wegen gefährlicher Körperverletzung verwarnt. Der Mann gehört der Facebook-Gruppe "Uckermark gegen Überfremdung und Asylmissbrauch" an. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Paul B. in der Silvesternacht zwei Männer mit Reizgas besprüht hatte. In einem weiteren Anklagepunkt - einer Körperverletzung - wurde der Mann freigesprochen. Das Gericht kam zu der Überzeugung, den Fausthieb auf das Auge seines Gegenüber habe es nie gegeben. Nach der Anhörung von vier Zeugen und einer Zeugin war klar, eine Aufklärung über die Hintergründe und den Verlauf der Taten wird es bei dieser Verhandlung nicht geben. Niemand hatte Interesse daran. Ein fünfter in der Silvesternacht nüchterner Zeuge beschrieb zumindest einen Konflikt bei dem sich Paul B. einmischen wollte und abgedrängt wurde. Da zog er das Reizgas aus der Tasche seiner Bomberjacke und sprühte los. Der Prozess begann mit dem Versuch des Vaters des Angeklagten, gegenrede.info aus dem Gerichtssaal aussperren zu lassen. Papa B. ist der Meinung, die Berichte von gegenrede.info über den Sohn schaden seinem Ansehen schaden. Paul B., der auf anwaltliche Vertretung verzichtete, stellte dann den Antrag, die Öffentlichkeit auszuschließen. Der Richter folgte dem Antrag für den Zeitraum der Erörterung der Persönlichkeit des Angeklagten. Unverständlicherweise durfte Papa P. im Gerichtssaal bleiben. Zur Persönlichkeit von Paul P. lässt sich nur sagen, dass eine weitere Anklage wegen Körperverletzung auf ihn wartet. Am 31. Januar soll er im alkoholisierten Zustand auf einen 58-Jährigen eingeschlagen und später auf den am Boden liegenden eingetreten haben. Der Geschädigte musste - so die Polizei - stationär im Klinikum aufgenommen werden. Paul B. ist für gegenrede.info kein Unbekannter. Obwohl damals namentlich nicht erwähnt, gehörte der Angermünder zu jenen Jugendlichen, die im März 2010 vor dem Angermünder Bahnhof in eine Schlägerei zweier Gruppen verwickelt waren. Neben Fäusten und Springerstiefeln kamen damals nach Angaben der Polizei auch Reizgas, Flaschen als Wurfgeschosse und ein Teleskop-Schlagstock aus Metall zum Einsatz. Insgesamt sollen etwa 20 Personen in die Streitereien verwickelt gewesen sein. Darunter auch einige junge Männer, die den Freien Nationalisten Uckermark (FNUM) zuzurechnen waren. Sechs von ihnen mussten sich vor Gericht verantworten und wurden nach zweitägiger Verhandlung frei gesprochen. Ihre Meinung |