27.07.2015

Neues Verfahren gegen einen der beiden Mörder

Gedenken an Bernd Köhler gestört

Templin (ipr) In der Nacht zum Samstag sind in Templin Blumen samt Vase von Unbekannten entwendet worden, die an den vor sieben Jahren von zwei Nazis ermordeten Bernd Köhler erinnerten. Unterdessen sieht sich einer der beiden Mörder einem Ermittlungsverfahren wegen uneidlicher Falschaussage gegenüber.

foto: ipr

Am Samstag entdeckte die Schwester Bernd Köhlers, dass die Blumen, die sie vor einer Werkstatttür an der Templiner Stadtmauer zur Erinnerung an ihren Bruder aufgestellt hatte, samt Vase verschwunden waren. Hinter der Tür, in seiner Werkstatt war Bernd Köhler vor sieben Jahren von Sven P. und Christian W. ermordet worden. Das Foto von Bernd Köhler an der Tür wurde allerdings nicht entfernt.

Der Mörder Sven P. befindet sich seit dem 19. Januar auf freiem Fuß. Er hatte zwei Drittel seiner Jugendhaftstrafe abgesessen. Der zweite Täter, Christian W., möchte auch nach zwei Dritteln raus. Am 15. September wäre es soweit. Das zuständige Gericht hat darüber allerdings noch keine Entscheidung gefällt.

Mit den Ermittlungen wegen uneidlicher Falschaussage hat sich seine Situation allerdings nicht verbessert. Christian W. war in der vergangenen Woche im Mordprozess gegen Uwe L. als Zeuge der Verteidigung aufgetreten. Er hatte angegeben, im Knast Erkenntnisse über einen anderen Täter erlangt zu haben. Das Gericht schenkte ihm keinen Glauben. Die Staatsanwältin sprach laut Prenzlauer Zeitung von Falschaussage. Dementsprechend handelte sie auch und leitete noch am Mittwoch letzter Woche ein Ermittlungsverfahren gegen Christian W. ein.

Uwe L. wurde wegen Mordes und Körperverletzung in Zustand erheblich verminderter Steuerungsfähigkeit zu einer Freiheitsstrafe von 8 Jahren verurteilt. Der Obdachlose hatte im Suff nach einem Streit einen Mitbewohner des Templiner Obdachlosen-Heims getötet.

Heute ist Bernd Köhlers Geburtstag. Er wäre 63 Jahre alt geworden.